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Rage Of Angels: Dreamworld

Stil: Melodic Rock / AOR

Cover: Rage Of Angels: Dreamworld

Bisschen Supergroup gefällig? RAGE OF ANGELS ist dem kreativen Hirn von Ex-TEN-Keyboarder Ged Rydlands entsprungen, der erst jüngst bei LOVER UNDER COVER für eingeschlafene Füße sorgte. Was kann sein Soloteller nun, außer eine Menge Gäste vorstellen?

Nun, eine Menge Pomp und Plüsch mit Geds ehemaligem Weggefährten Neil Fraser als Gast an der Gitarre und wechselnden Sängern. Das Titelstück, ein gefälliger Opener mit epischer Anmutung singt Matti Alfonzetti (u.a. JAGGED EDGE), der keinen rechten Refrain auf die Reihe bekommt. HAREM SCAREMs Harry Hess macht es im satten „See You Walking By“ besser und darf sich chorischer Unterstützung sicher sein, wenngleich der Track nicht an die Stücke seiner eigenen Betätigungsfelder heranreicht. Das kernige „Through It All“ intoniert Robert Hart, Paul Rodgers Platzhalter bei BAD COMPANY und eine der stärksten Stimmen auf dieser Scheibe. Die Bridge fällt hier leicht art-rockig selbstverliebt aus und gereicht dem Lied zum Status eines Höhepunkts.

„Over And Over“ mit TYKETTOs unverkennbarem Organ Danny Vaughn ist selten melancholisch und ebenfalls weit vorne mit dabei, während er später in „Spinnin' Wheel“ vor klassischem US-Hardrock-Hintergrund (mit einleitendem Vinyl-Knistern) brilliert, doch wer nach der „Prelude: For The Gods“ Helium-Attacken von Ralph Scheepers erwartet, wird enttäuscht: der Frontmann von PRIMAL FEAR und Halford-Kopist orientiert sich wie selten in den letzten Jahren an dem, was er einst bei GAMMA RAY vorlegte, nämlich Ausdrucksstärke in mittleren Lagen, die sogar eher in den Strophen begeistert als im leicht platten Chorus. Die Ballade „The Beating Of Your Heart“ mit David Reed Watson und Tommy Denanders Mainstream-Leads fällt ob ihrer Unauffälligkeit durch, auch wenn das Ende betont erhebend klingen möchte.

Mit „Requiem For The Forgotten Soldier“ hat Ged sein eigenes „Kashmir“ versucht: Der pathetische Stampfer wartet mit den Sechssaitern Ralph Santolla (Christ im einstweiligen DEICIDE-Teufelsgewand), Vinny Burns ( auch TEN und ASIA) sowie Xander Demos auf und langweilt in seiner Gleichförmigkeit nebst Stimm-Samples. Tatsächlich rechtfertigen nicht einmal die solistischen Beiträge der Beteiligen dieses Instrumental, bevor Robert Hart im Rauswerfer versöhnlich stimmen darf. „We Live, We Breathe, We Die“ ist eine beseelte Ballade, die „Dreamworld“, ein leicht überdurchschnittliches Album im Melodic-Rock-Bereich, ansprechend abrundet.

FAZIT: Fans der BLACK-SABBATH-Ära mit Tony Martin oder schlicht Anhänger der Gruppen der beteiligten Sänger sollten RAGE OF ANGELS testen, denn auch wenn die Kompositionen auf „Dreamworld leidlich spannend ausgefallen sind, stimmen Sound und Arrangements, während die unterschiedlichen Mikrofon-Schwinger für Abwechslung sorgen.

Punkte: 8/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.02.2013

Tracklist

  1. Dreamworld
  2. See You Walking By
  3. Through It All
  4. Over And Over
  5. Prelude: For The Gods
  6. Falling
  7. The Beating Of Your Heart
  8. Spinnin' Wheel
  9. Requiem For The Forgotten Soldier
  10. We Live, We Breathe, We Die

Besetzung

  • Bass

    Michael Carlsson

  • Gitarre

    Ged Rylands, Martin Kronlund

  • Keys

    Ged Rylands

  • Schlagzeug

    Pera Johanssen

Sonstiges

  • Label

    Escape / Soulfood

  • Spieldauer

    63:25

  • Erscheinungsdatum

    22.02.2013

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