RAMMING SPEED gehören zu der Sorte Bands, bei denen der Name Programm ist. Das Quintett aus Boston ist mit seinem zweiten Longplayer "Doomed To Destroy, Destined To Die" bei Prosthetic Records gelandet und dort mit seinem Crossover aus Thrash Metal, Grindcore, Hardcore und D-Beat-Punk auch in bester Gesellschaft. Dass das Album mit Genrefachmann Kurt Ballou aufgenommen wurde, dürfte niemanden groß wundern.
Aufgrund der Tatsache, dass RAMMING SPEED ihre Haupteinflüsse aus Metal-Genres ziehen, hat Ballou ihnen einen entsprechend wuchtigen Sound zusammengeschustert, die sauber gespielten Gitarren haben trotzdem genug Crunch und das Drumming bollert kräftig. Das aggressive Gebrüll von Frontmann Pete Gallagher passt wie Arsch auf Eimer zur Musik und ist im Grundsatz weniger metallisch, als die Musik selber. Die wiederum ist verdammt schnell. Auf den 35 Minuten, die das Album trotz der Anzahl von 13 Songs kurz ist, wird das Gaspedal nahezu permanent durchgetreten, die für Crust- und D-Beat-Mucke oft charakteristischen Midtempo-Moshparts werden nur selten eingestreut. Dass man aber auch anders kann, zeigt man beim schleppenden, aber nicht weniger wuchtigen "Hollow Giants" kurz vor Schluss. Gerne werden klassische Doppelleads als Referenz an Vorbilder wie IRON MAIDEN (besonders im Tributsolo von "Anthems Of Despair (Summer Jam)") eingeflochten, am Anfang von "Ministry Of Truth" verbeugt man sich dagegen knietief vor SLAYER.
Dass die Chose trotz des scheinbaren Stilmischmaschs niemals hektisch wirkt, liegt ebenso an der Tightness, mit der man auch bei den grindigen Parts zu Werke geht, wie auch am sofort auf den Punkt kommenden Songwriting - bei Songs, die im Gros zwischen zwei und drei Minuten lang sind sollte man eben auch darauf achten, sich nicht zu verzetteln oder an überflüssigem spielerischem Schnickschnack aufzuhalten.
FAZIT: "Doomed To Destroy, Destined To Die" ist ein ziemlich unterhaltsames Album, besonders, wenn man auf Hochgeschwindigkeitsgebolze steht. Das wiederum mag dem einen oder anderen hingegen zu eintönig sein, trotz der stilistischen Schlenker, die immer wieder gekonnt gefahren werden.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.07.2013
Ben Banoogen
Pete Gallagher
Kallen Bliss
Blake Chuffskin
Jonah Livingston
Prosthetic/Sony
34:28
05.07.2013