Schau mal einer an, man kann auch klassischen Hardrock machen, ohne ordentlich Staub auf den Röhrenamps liegen zu haben: ROADFEVERs Labeldebüt „Wolf Pack“ bietet zwar genau das, was derzeit musikalisch durchaus angesagt ist – mit ein paar Southern-Rock-Einflüssen obendrauf –, schaffen es aber, eben nicht den typischen ultratrockenen 70-er-Jahre-Sound abzuliefern, sondern sich voll auf der Höhe der Zeit zu präsentieren.
Was kein Wunder ist: Mit Achim Köhler hat man einen ebenso erfahrenen wie begabten Knöpfchendreher den Mix und das Mastering überlassen – Resultat ist ein glasklarer Sound, bei dem die elf Songs des Schweizer Vierers vor Kraft nur so strotzen. Aushängeschild ist fraglos Sängerin Stevie „Manou“ Pike, die mit ihrem warmen Organ die Kirsche auf der musikalischen Torte ist; auch beim Duett mit Matt Sinner macht die Frontfrau eine ausgesprochen gute Figur. Dass sich zudem Oliver Hartmann (HARTMANN, AVANTASIA, Ex-AT VANCE) als Backgroundsänger zur Verfügung gestellt hat, zeigt, dass die Qualität der Musik stimmt. Der einzige Kritikpunkt: Hier und dort übertreiben es ROADFEVER mit der Wiederholung einzelner Refrainpassagen – in „The Dice Will Roll“ beispielsweise wird die Titelzeile gefühlte 120 Mal angestimmt.
FAZIT: Classic Hardrock muss nicht immer nach 1972 klingen – ROADFEVER beweisen mit „Wolf Pack“, dass man aus höchst traditionellen Zutaten etwas absolut Zeitgemäßes hinbekommt.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.11.2013
Jessie Be
David Pariat
Stevie Pike
Pascal Bavaud
Avenue Of Allies
61:34
22.11.2013