Diese Solinger Band zählt heute zu den Urgesteinen des deutschen '77er Punk und legte mit „Harbeitslose“ im Jahr 1982 einen Meilenstein an den Rand des Pfades der Musikgeschichte. Nach einer Wiederauflage haben sich nun iebzehn Künstler beziehungsweise Bands Tracks jenes Albums angenommen, und das Ergebnis entspricht so gar nicht dem, was man von Remixalben erwartet.
Von den gängigen Dutz-Dutz-Techno-Recycling-Formaten ist vorliegendes Produkt nämlich Lichtjahre entfernt. Experimentalismus ist hierbei wohl der größte gemeinsame Nenner, denn JOJO WOLTERs Version von „Der Sprung“, „Wilde Winter“ in der THE ANUBIAN LIGHTS-Ausgabe oder CHRIS ECKMANs Interpretation von „Wo ist hier der Ausgang?“ haben mal so gar nichts mehr mit ihrer Ursprungsform zu tun, und PHANTONs Expertise, was man aus „Wilde Winter“ herauspressen kann, noch weniger.
Shoegaze, Dub, Breakbeat, Lo-Fi-Indie, avantgardistische Elektronik, progressiver Techno, BigBeat, House, Jazz, Noise, Chiptunes, Ambient, Dadaismus - alles ist auf diesem Tonträger möglich. Hierbei gehen die jeweiligen Remixer an die Grenzen ihrer Kreativität, sodass man bis zum Schluss beinahe das Gefühl hat, man öffne jedes Mal ein Säckchen von Muttis selbstgemachtem Adventskalender, nur mit dem Unterschied, dass dieser nur achtzehn Überraschungen parat hat.
FAZIT: Mutig, mutig.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 30.01.2013
Thomas Oberhoff, Uwe Jahnke
Harry Rag, Uwe Jahnke
Uwe Jahnke
Harry Rag, Uwe Jahnke
Gilbert Hetzen
Harry Rag (Melodica)
MIG
74:57
30.11.2012