Den Bandnamen hat dieses schwedische Trio bei Anton Szandor LaVey, dem Gründer und Hohepriester der Church of Satan geklaut. Der war nämlich auch als Musiker tätig und hat eine Platte "Satan Takes A Holiday" genannt. Mit Teufelskram hat die gleichnamige Band jedoch nix am Hut, aber da umgedrehte Kreuze ja zum guten Ton eines Hipster-Outfits gehören, kann man die auch aufs Albumcover kritzeln. "Who Do You Voodoo" ist der Titel des zweiten Albums und hat verkrampft-lässigen Rock'n'Roll bzw. Garagerock zu bieten.
Der Singsang, der sich bei der Aussprache des Albumtitels ergibt, findet sich dabei auch im Gesang von Fred Burma wieder. Denn wie es sich für den Rock'n'Roll der 60er gehört, strapaziert er das Vibrato in der Stimme mit erheblicher Penetranz und leiert und jodelt sich durch die Songs. Und das ist mitunter ganz schön nervig. Jede Menge "uuuuhuhs" und "aaahaahas" dürfen natürlich auch nicht fehlen und gehen ebenfalls schnell auf den Sack. Nicht, dass Fred nicht singen könnte, die Art und Weise wie er es tut ist eben nur sehr gewöhnungsbedürftig. Angenehmer wird es, wenn er ein bisschen mehr Dreck auf die Stimmbänder packt, das jedoch kommt nicht allzu oft vor. Was auch daran liegt, dass SATAN TAKES A HOLIDAY nicht so richtig rotzig drauflos rocken, sondern über weite Strecken recht poliert und sauber klingen, dass man mal zügellos dem Krachmachen frönt, kommt selten vor. Gut, das ist bei VOLBEAT mittlerweile nicht anders, aber die Lässigkeit der Schweden ist nicht gerade breitbeinig, sondern ein bisschen verkrampft und reserviert. So kommt es, dass die zwölf Songs entweder langweilen oder nerven - was in Kombination dafür sorgt, dass man SATAN TAKES A HOLIDAY gerne in den lebenslangen Urlaub schicken möchte.
FAZIT: Musik für andere Menschen.
Punkte: 5/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.04.2013
Johannes Lindsjöö
Fred Burma
Fred Burma
Svante Nordström
STAH Music/Rough Trade
38:05
22.03.2013