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Saxon: Sacrifice

Stil: Heavy Metal

Cover: Saxon: Sacrifice

Bitte beachtet auch unser <a href="http://goo.gl/bJC8x">SAXON Massen-Review</a> unter den Kolumnen!

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Band wie SAXON nach deutlich über 30-jährigem Bestehen noch einmal einen richtigen Klassiker veröffentlicht, ist relativ überschaubar. Vielmehr bewegt sich die Erwartungshaltung bei einem neuen Album der NWOBHM-Legende zwischen "unspektakulär" über "solide" bis "überraschend stark".

Stilistische Kurskorrekturen umfangreicherer Art dürfen sich SAXON nicht erlauben, und so bedient sich "Sacrifice", Studioalbum Nummer 20, natürlich vor allen Dingen bei der eigenen Historie. Nichts, was man hier hört, ist wirklich neu – was aber im traditionellen Heavy Metal kein Problem, ja, oftmals sogar genau so gewollt ist. Vom Fast-Speed-Metal ("Warriors Of The Road") über schwere Hymnen ("Night Of The Wolf") bis hin zu simplen Riffrockern ("Standing In A Queue") servieren die Briten exakt das, was der Fan von ihnen erwartet. Das ist, je nach Betrachtungsweise, kühl kalkuliert und routinierter Dienst nach Vorschrift, oder aber das sture Verfechten der reinmetallischen Lehre.

Angesichts der Qualität der Songs – und letztlich geht es nur darum – kann man "Sacrifice" weitgehend der Kategorie "überraschend stark" zuschlagen. Der eine oder andere Langweiler hat sich insbesondere zum Ende der Scheibe zwar eingeschlichen, aber unterm Strich machen Songs wie das melodische "Guardians Of The Tomb" oder das rasiermesserscharfe "Made In Belfast" einfach Spaß. Wer großen Wert auf Überraschungen, Stilschlenker oder musikalische Weiterentwicklung legt, der wird SAXON ohnehin seit 20 Jahren nicht mehr auf der Agenda haben.

FAZIT: "Sacrifice" ist – man ist geneigt, "natürlich" zu sagen – kein Klassiker, aber ein Album, das die Stärken der Briten gut dokumentiert. Abgesehen vom arg simplen "Standing In A Queue" und dem ebenfalls wenig mitreißenden "Wheels Of Terror" bietet das Album gut- bis hochklassigen SAXON-Stoff, der zu 100 Prozent in das Soundkorsett der Band passt.

PS: Angeboten wird das Album auch als "Special Edition" mit einer Bonus-CD, auf der fünf Klassiker in neuem Gewand präsentiert werden – alleine für die akustische Vergewaltigung von "Requiem" gehören die Briten allerdings eingesperrt bei 24-stündiger Dauerrotation der schönsten Elfmeterschießen-Niederlagen der englischen Fußball-Nationalmannschaft. Grauenhaft.

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.02.2013

Tracklist

  1. Procession
  2. Sacrifice
  3. Made In Belfast
  4. Warriors Of The Road
  5. Guardians Of The Tomb
  6. Stand Up And Fight
  7. Walking The Steel
  8. Night Of The Wolf
  9. Wheels Of Terror
  10. Standing In A Queue
  11. Bonus-CD:
  12. Crusader (orchestrated version)
  13. Just Let Me Rock (re-recorded version)
  14. Requiem (acoustic version)
  15. Frozen Rainbow (acoustic version)
  16. Forever Free (re-recorded version)

Besetzung

  • Bass

    Tim "Nibbs" Carter

  • Gesang

    Peter "Biff" Byford

  • Gitarre

    Paul Quinn, Doug Scarratt

  • Schlagzeug

    Nigel Glockler

Sonstiges

  • Label

    UDR/EMI

  • Spieldauer

    39:23 + 22:47

  • Erscheinungsdatum

    01.03.2013

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