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Stala & So: Play Another Round

Stil: Melodic Rock / AOR

Cover: Stala & So: Play Another Round

Im Laufe ihrer 15-jährigen Karriere sind diese Musiker unter anderem mit VAIN getourt, und heute brüsten sie sich damit, zwei Ex-LORDI-Mitglieder in ihren Reihen zu zählen, was außerhalb der Kreise, die finnische Rockmusik vorbehaltlos abfeiern, eventuell zu Entsetzen führt. Wie zu erwarten lecken STALA & SO tatsächlich akustisches Softeis mit Glam- und Stadion-Dünkeln der Achtziger.

Die durchweg melancholische Note empfindet zumindest dieser Rezensent als angenehm, auch wenn am Ende alles auf eingängige Refrains hinausläuft, aber die inhaltlich nichtigen Texte der Band ("Tokyo Delights") lassen sich dadurch ein wenig abfangen. "Rock Until I'm Done" oder "Never Enough" punkten jeweils mit wehmütigem Chorus, und alldieweil STALA & SO rhythmisch eher prosaischer Natur sind ("The Boys Are Having Fun", "Life Goes On"), gefällt die ebenfalls schlichte doch, nett anzuhörende Orchestrierung mit kitischigen Keyboards. Von Mehrschichtigkeit beziehungsweise nuancierter Stimmführung will die Combo nichts wissen.

Wenn Namensgeber Sampsa in "Back Together" oder "For Your Love" von ewiger Liebe schwadroniert, könnte man entweder kotzen oder daran zweifeln, im Jetzt zu leben, und letztlich ist es diese penetrante Biederkeit ("Alrite Tonite", "Rockstar": die Titel sagt alles), mit der STALA & SO durchfallen. Da stört es wirklich wenig, dass die Songs hinuten hinaus alle gleich klingen und gerade die Gitarrenabteilung außer gefälliger Leads wenig Esprit zeigt. "All She Wrote" gerät so zur Schlagerparade, und den Bonustrack "Pamela" haben sie in der Tat beim Eurovision Dünnschiss-Contest gebracht.

Wie viele Klassen Ozzy Osbourne und sein Songwriter Phil Soussan über einer solchen Hinterhof-Gruppe rangieren, beweist STALA & SOs Akustik-Cover von "Shot In The Dark", das selbst mit Hemdsärmeln gestemmt nicht kaputtgemacht werden kann.

FAZIT: "Play Another Round"? Bitte nicht. STALA & SO dürfen weiterhin ihre Nation allein mit diesem Wegwerf-Poprock beschallen. Diese Songs als AOR zu bezeichnen wäre gar eine Beleidigung für jenes Genre.

Punkte: 3/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.04.2013

Tracklist

  1. Rock Until I’m Done
  2. Tokyo Delights
  3. The Boys And Having fun
  4. Never Again
  5. Back Together
  6. Alrite Tonite
  7. Life Goes On
  8. All Alone
  9. All She Wrote
  10. For Your Love
  11. Rockstar
  12. Pamela
  13. Shot In The Dark

Besetzung

  • Bass

    Nick Gore

  • Gesang

    Sampsa Stala Astela

  • Gitarre

    Sami J., Pete Vaughn

  • Schlagzeug

    Hank

Sonstiges

  • Label

    Escape / Soulfood

  • Spieldauer

    49:22

  • Erscheinungsdatum

    12.04.2013

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