Für einen Zusammenschluss von Musikern aus Münster und Amsterdam tönen die DIY-ler TANKDRIVER sehr gut aufeinander eingespielt. Ihr Stil lässt sich mit Fug und Recht als gänzlich unorigineller, aber gut gemachter SABBATH-Klau mit leichter Sludge-Note bezeichnen.
Der mitunter etwas herbere Gesang macht letzteres denkbar, aber ansonsten ist das Quartett völlig konservativ eingestellt. Sein knorriger Doom Rock birgt eine ähnliche Atmosphäre in sich wie die Musik des deutschen Duos TOUCH THE SPIDER (das geknödelte "Jesse James" bekundet ähnliche Dark-Americana-Einflüsse). Zu den Highlights dieser recht kurzen Einstandsscheibe (es gab anscheinend auch eine Drei-Track-Promo im Vorfeld) zählen das mit "Sweet Leaf"-Intro eingeläutete "Green Goddess und das zu Beginn wie am Ende ein wenig an "A National Acrobat" erinnernde Titelstück. Speziell die Gitarrenarbeit gefällt durchweg und hebt sich in ihrer Harmonie-Verliebtheit von zu vielen Kiffer-Riffern ab, die keine ordentlichen Leads auf die Kette kriegen.
Cooler Stoff für die Underground-Basis also ... der eigentlich auch auf Vinyl erscheinen müsste.
FAZIT: BLACK SABBATH, THE OBSESSED beziehungsweise frühe SAINT VITUS standen eindeutig Pate für "Fading Face", ein in jeder Hinsicht gut aufgezogenes Stück Doom. Die Niederlande haben einen guten Einfluss auf hiesige Musiker, wenn sie nicht gerade selbst fulminante Bands im klassischen Stil aushusten.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.08.2013
Devil Boy
Mr. Crowley
Chris Otto Börner, Mr. Crowley
Danny Dyck
Eigenvertrieb / Roll Above
37:00
02.08.2013