Nein, der Witz wird wirklich nicht besser (siehe Kritik am Vorgängeralbum) ... THE BRIMSTONE DAYS dümpeln immer noch in der zweiten bis dritten Liga der Retro-Bewegung herum.
Ihre Stücke sind so schnell durchschaubar, dass es schmerzt. "Matter Of Moments" würde in einer besseren Welt höchstens eine Minute dauern, und die Coolness, die Frontmann Håkan penetrant hervorkehrt, macht ihn nicht zum zweiten BEGGARS-Spice, dessen auch lyrischen Biss man in der Szene gegenwärtig vermisst. Dröge Blueser wie "I Won't Let You Go" (die hier gezeigte Dynamik würde man jedoch gerne häufiger hören) "Bag Of Bones" und das zwar hämmernde, aber nicht spritzigere Duo aus "Miss Understood" sowie "Black And Blue" prägen das Gesamtbild, wohingegen rotziger Stoff wie "Nightmare Is Here" in geballter Form guttäte, aber nicht zur Genüge vorhanden ist.
Neben dem gospeligen Titelstück ragen noch "Clap Your Hands" und das flotteste Doppel "Hold Me" nebst "Stubborn" am Ende heraus; dies sind allerdings auch nur relative Highlights. Nichts neues also in Malmö, zuvorderst weiterhing Hooks fürs Kreisklasse-Stadion ("We Come In Peace").
FAZIT: "The Healer" definitiv kein Heilmittel, so man Arzneien nicht als Tropfen auf heiße Steine versteht. THE BRIMSTONE DAYS mögen es gut meinen und keine Trendreiter sein, wurden aber längst - auch von ebensolchen - mit nunmehr weitem Abstand überholt, was zwingendes Songwriting und Esprit im Handwerklichen angeht.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.11.2013
Hampe
Håkan
Håkan
Johannes
Transubstans / Record Heaven
35:21
06.11.2013