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The Bunny The Bear: Stories

Stil: Dancefloor / Metalcore

Cover: The Bunny The Bear: Stories

Vor ein paar Monaten bin ich mehr zufällig auf ein Konzert von ESKIMO CALLBOY geraten. Anwesend war reichlich junges Volk deutlich unter 20, welches zum Teil offensichtlich das erste Konzert besuchte, jede Menge Spaß hatte und anschließend von den Eltern abgeholt wurde. Trotzdem tropfte nach einer halben Stunde der Schweiß von der Decke und die entfachte Begeisterung erinnerte mich an meine ersten Live-Erlebnisse. Was hat das nun mit THE BUNNY THE BEAR zu tun?

Musikalisch schlagen beide Formationen in eine ähnliche Kerbe und kreuzen Metalcore- mit Dancefloor- und Pop-Elementen. Dabei nehmen zuckrige Melodien, Keyboardsounds und Beats aus dem Drum-Computer stellenweise eine Dominanz ein, die dem gestandenen in den 80ern oder 90ern musikalisch sozialisiertem Metaller das kalte Grausen den Rücken runterjagen werden. Nichtsdestotrotz hat diese Mischung das Potential junge Leute mit harter Musik zu infizieren und wuchtige Gitarren und das Geschrei des Häschens platzieren auch das vierte Album dieses Duos deutlich abseits des Mainstream.

Ähnlich wie schon auf dem Zweitwerk „If You Don't Have Anything Nice To Say...“ finden sich viele Songs mit ähnlichem Aufbau. Auf eine harte Strophe mit Häschen-Geschrei oder Wechselgesang folgt ein meist äußerst eingängiger Refrain hart an der Kitschgrenze. Während Matthew "The Bunny" Tybor ziemlich austauschbar daherschreit und -growlt, verfügt Chris "The Bear" Hutka mit seinem markanten hohen Organ über ein ausgeprägtes Gespür für sich nachhaltig festsetzende Gesangsmelodien. Mit „I Like Flynn“, „Hey Allie“ dem poppigen „It´s Not Always Cold In Buffalo“ oder „The Frog“ sind etliche Treffer am Start, die allenfalls darunter leiden, dass die Gitarren oft nur der Hintergrunduntermalung dienen und kaum eigene Akzente setzen. Lediglich bei „No Reasons“ gibt es ein Gitarren-Solo zu hören, was für die Zukunft ein ausbauwürdiges Element sein sollte. Zudem wäre mehr „echtes“ Schlagzeug wie bei „The Frog“ eine feine Sache. Gegen Ende des Albums klingen dann ein viele Stücke sehr ähnlich, was der Spannung etwas Abbruch tut, zumal sich mit dem seichten „Sadie“ der schwächste Beitrag am Ende von „Stories“ findet.

FAZIT: Der zumindest originellen musikalischen Mischung von THE BUNNY THE BEAR sollte man allgemein etwas offener gegenüberstehen, als viele der bisherigen Reaktionen vermuten lassen, da es hier durchaus Hörenswertes zu entdecken gibt, auch wenn noch einiges an Luft nach oben ist.

Punkte: 8/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.04.2013

Tracklist

  1. Eating Disorder
  2. In Like Flynn
  3. Hey, Allie
  4. It's Not Always Cold In Buffalo
  5. Another Day
  6. The Frog
  7. Melody
  8. Imagine
  9. Your Reasons
  10. What We're Here For
  11. Sadie

Besetzung

  • Gesang

    Matthew "The Bunny" Tybor, Chris "The Bear" Hutka

  • Gitarre

    Jon Quik

  • Schlagzeug

    Matt Trozzi

Sonstiges

  • Label

    Victory Records / Soulfood

  • Spieldauer

    44:20

  • Erscheinungsdatum

    16.04.2013

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