Es klingt als wären sie nie weg gewesen. Und doch ist „Elvis-Club“ der erste Longplayer der New Yorker Band seit rund 23 Jahren. Vorläufer und Appetizer – neben einigen überraschend zustande gekommenen Live-Gigs – war die 2010er EP „Under Construction“.
Im „Elvis Club“ schätzt man das Midtempo, einen kantigen TOM PETTY mit starken Melodien und Riffs. Der Opener „When The Drugs Kick In“ ist ein Paradebeispiel. NEIL YOUNG ist die graue Eminenz im Hintergrund und bekommt mit seinem eigenem „Southern Pacific“ eine furiose Cover-Version geboten, die Höhepunkt und Abschluss eines stimmigen Albums bildet. Der zweite Leadsänger Eric Ambel ist so dicht dran an YOUNGs brüchiger stimmlichen Intensität wie es nur geht, und die Band muss sich kein bisschen hinter CRAZY HORSE verstecken. Groß! Von dieser ungestümen Güte hätte es noch den ein oder anderen Beitrag geben dürfen.
Dazwischen spielen die DEL-LORDS erdigen Blues Rock, mit der Betonung auf Rock, und natürlich straighten Rock’n Roll, der aber am wenigsten überzeugend gelingt. „Damaged“ ist zwar kein schlechtes Stück, aber der Kick-Ass-Faktor der anderen Songs wird beileibe nicht erreicht. Dafür sind die Balladen „All Of My Life“ und „Letter (Unmailed)“ höchst gelungene, leicht melancholische Picknick-Ausflüge mit gedrosselter Geschwindigkeit.
FAZIT: Fast ein Vierteljahrhundert in der Versenkung gewesen und ohne Ermüdungserscheinungen wieder aufgetaucht. Respekt. Die DEL-LORDs spielen zwischen Garage und Rock’n‘Roll-Highway ein handfestes Stück Musik ein. Bringt den „Elvis Club“ zum Beben, ohne das Straßenpflaster zu beschädigen.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.06.2013
Michael DuClos, Keith Christopher, Steve Almaas, Jason Mercer
Scott Kempner, Eric Ambel
Scott Kempner, Eric Ambel
Eric Ambel, Rob Arthur
Frank Funaro
Nate Schweber
Blue Rose Records/Soulfood
52:24
14.06.2013