Rückkoppelnde Gitarren, vier Anzähler auf der Hi-Hat, D-Beat und ab dafür. Klassisch und immer wieder schön beginnt „Pelon Juuret“, Album Nummer Sechs der Finnen und zweites für Relapse Records.
D-Beat ist nun ein recht spezieller Sound für spezielle Menschen, der in der Regel recht eindimensional angelegt ist. UNKIND versuchen, wie schon auf dem Vorgänger „Harhakuvat“, etwas die Kruste aufzubrechen und schieben lange und komplexere Songs wie „Valtakunta“ ein. Und während die klassischen Crust-Songs im Kielwasser von WOLFBRIGADE und MATYRDÖD mit ordentlich Wut und einem kleinen Schuss Melodie dahinbrettern, sind die Ausreißer eher düster und depressiv. Bei diesen etwas anderen Songs lassen sich UNKIND Zeit und spielen mehr mit Dynamik als mit Tonfolgen, im abschließendem instrumentalen „Saattokoti“ bewegt man sich sogar recht locker zwischen stimmungsvollem Folk mit akustischen Instrumenten und Keyboardflächen. Durch diese Kombination ist „Pelon Juuret“, was übrigens übersetzt so viel wie „Die Wurzel der Angst“ heißt, abwechslungsreich genug, um nicht nur als ein weiteres D-Beat-Album durchzugehen.
FAZIT: Gelungenes Album von UNKIND, das etwas ausgetretene Pfade verlässt und neben purem D-Beat auch depressiven Punk zu bieten hat.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.08.2013
Marko
Tommi, Marko
Tommi, Tumppi
Saku
Relapse Records
30:20
05.07.2013