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Until Rain: Anthem To Creation

Stil: Melodic / Progressive Metal

Cover: Until Rain: Anthem To Creation

Was diese Griechen auf ihrer zweiten Scheibe fabrizieren, nennt man landläufig progressiven Power Metal. Durchschlagend muten UNTIL RAIN tatsächlich an, aber Fortschritt? Vielmehr zeugt ihre Herangehensweise von Stilkonservatismus in jeglicher Hinsicht, aber das muss nicht schlecht sein ...

Hochvirtuoses Fideln bedeutet den positiven Aspekt von UNTIL RAIN, unbewegliche Stakkato-Gitarren hingegen die Schattenseite. Vor deren Hintergrund spielen knätischige Synthesizer den dramatischen Melodiegeber, falls es Frontmann Yannis nicht hinbekommt. Er versagt gleichwohl eigentlich nie, bloß leiert er sich kaum eine Linie aus den Ritzen, die nicht wie aus dem Lehrbuch klingt. Individualtität? Abseits des geschluchzten "Think Again" Fehlanzeige. Die Kraftmeierhei hat mitunter etwas von einer Art SYMPHONY X für Arme (siehe den Opener), und von dieser Zunft gibt es wahrlich schon genügend Bands.

Ehrlich gesagt: Hätten UNTIL RAIN ihren Sänger nicht, wäre die Musik auf "Anthem To Creation" sterbenslangweilig, zumal auf einer die CD gänzlich ausfüllenden Länge. Dagegen helfen weder die zahlreichen flotten Stücke noch schwelgerische Tracks wie "My Own Blood". Das Doppel "The Clang Of Shields" ergeht sich genauso wie "Marionettes" zum Schluss (kindisches Theater) in RHAPSODY-Kitsch, das fast 20-minütige Titelstück ist völlig überfrachtet mit zu vielen nur mäßigen Ideen.
Das ausnahmsweise atmende, zäh dahinfließende Epos "Empty Helmet" und "Breaking Of The 7 Seals", das seiner kompakten Länge im gediegenen Ton gerecht wird, sind die einzigen Ausrufezeichen auf einem Album, das allles könnte und doch so einen blassen Eindruck hinterlässt.

FAZIT: "Anthem To Creation" ist ein typisches "weniger ist mehr"-Album aus der Sparte KAMELOT bis DREAM THEATER mit starkem Euro-Metal-Flair. Alle Voraussetzungen für gute Musik sind gegeben, allen voran gute Musiker und eine ebensolche Produktion, doch UNTIL RAIN machen nichts beziehungsweise zu viel daraus.

Punkte: 6/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 18.08.2013

Tracklist

  1. Brain Death
  2. Think Again
  3. Living Hell
  4. My Own Blood
  5. Empty Helmet
  6. 13-8
  7. The Clang Of Shields Pt. I
  8. The Clang Of Shields Pt. II
  9. Anthem To Creation
  10. Breaking Of The 7 Seals
  11. Marionettes

Besetzung

  • Bass

    Bill Gkagkavouzis

  • Gesang

    Yannis Papadopoulos

  • Gitarre

    Theodore Amaxopoulos

  • Keys

    Lefteris Germenlis

  • Schlagzeug

    Alex Hughes

Sonstiges

  • Label

    Escape / Soulfood

  • Spieldauer

    78:55

  • Erscheinungsdatum

    23.08.2013

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