Irgendwie weckt der Name dieser Rhein-Main-Zusammenrottung ja Assoziationen zu einem großmäuligen Kanadier, und rein musikalisch ist der Vergleich gar nicht so abwegig, denn VAN DANCKO haben sich ebenfalls dem schnörkellosen Hardrock verschrieben und lassen dabei noch etwas Blues einfließen.
Deutsche Steifheit ist der Band dabei erfreulicherweise fremd, auch wenn sie den Refrain des Openers "Out Of Control" vielleicht einige Male zu häufig wiederholt. Hier wie im mit coolen Einwürfen versehenen "Horny" geht es im stoischen Phil-Rudd-Beat zu, bei "Angel Back From Hell" öffnet sich das Klangbild zu einem ausgesprochen luftigen Stück, bei dem sich Frontmall The Law als trefflicher Storyteller erweist. "Living A Lie" klingt leicht wehmütig und mag die Alternative-Bezüge rechtfertigen, die sich die Combo selbst zumisst. Altbacken klingt sie zumindest in keinem Moment. "Raise The Flame" kommt kurz vorm Ziel nicht so recht aus den Puschen, doch dafür gefällt "One Way Ticket" mit seinem "Oh, Oh"-Refrain umso besser. Runde Sache also.
Die Gitarrenarbeit ist gerade bei diesem Stil das A und O, wobei sich Spreu von Weizen trennt, sobald die Geschichte des Stils hörbar nicht verinnerlicht wurde. VAN DANCKO darf man attestieren, alles richtig gemacht zu haben.
FAZIT: Als Vorgeschmack auf eine LP macht "Born In Flames" eine gute Figur. Wer bislang nicht glaubte, das Deutschland auch in der Disziplin von '77 oder AIRBOURNE - wenngleich nicht so prollig wie die Australier und generell entspannter - brillieren kann, darf sich bei VAN DANCKO eines besseren belehren lassen.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.08.2013
Rock.O
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The Finest Noise / Radar
25:05
23.08.2013