Auf seinem dritten Album zeigt sich das Projekt um Mitglieder von THERION bis TREAT zuweilen erfreulich bissig, wobei den durchschnittlichen Standards genügenden Stücken ein mitreißender Sänger Leben einhaucht.
Die Wendungen sind auf "Cage Of Infinity" ausnahmslos bekannt, die oftmalige Bevorzugung phrygischer und verwandter Tonleitern scheint prägend für skandinavische Bands im weiten Melodic- bis Power-Metal-Sektor zu. Das Titelstück klingt nach aufgedrehten VENI DOMINE, "Choices" steht in einer langen Folge auf Gitarristen fokussierter Stücke aus Schweden von SILVER MOUNTAIN bis MEMENTO MORI.
Progressive Anwandlung ("Down In A Black Hole" und "Astronaut", sowohl rhythmisch als auch hinsichtlich seines Chor-Arrangements) stehen eindeutig in der Minderheit, denn die Musiker setzen vor allem auf Tempo, welches "Human Emergency" abgesehen von Marco Sandrons starken Melodien zu einem von nicht wenigen Glanzlichtern macht. Schon der forsche und aggressive Opener "The Chosen" (JUDAS PRIEST light) vereinnahmt im Grunde genommen Fans von neuen NOCTURNAL RITES und HELLOWEEN bis circa zur Jahrtausendwende. Blau-gelb klang herkömmlicher Metal in letzter Zeit selten besser als hier.
FAZIT: Beseelte Vocals, Frische im Rahmen vorhergesehener Kompositionsmuster und stimmige Ästhetik in allen Belangen (Optik, Produktion) machen "Cage Of Infinity" zum zwar überraschungsarmen, aber schlagkräftigsten Echtmetall-Teller an der Wand, die Escape Music ansonsten mit blutarmem Saft vollspritzen.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.05.2013
Henrik Hedman
Marco Sandron
Stefan Lindholm
Pontus Larsson
Nalley Pahlsson
Escape
46:42
10.05.2013