Diese Bayern stehen auf nachvollziehbare Songstrukturen und achten bei ihrem zweiten Album auf einprägsame Melodien im Strophe/Refrain-Schema. Daneben stehen Outros auf ihrer Favoriten-Liste. Viele Songs enden mit ruhigen Akustik-Gitarren („The Blackened Sun“) Keyboard-Passagen („Blinded“) oder auch mal einem melodischen Black-Metal-Riff („Disintegration“). Die Basis des Ganzen bildet jedoch eine große Portion Old-School-Schweden-Tod. Bei etlichen Stücken erinnert mich das Songwriting aber auch stark an KREATOR, obwohl VOICE OF REVENGE durch zahlreiche Blast-Parts insgesamt natürlich deutlich schneller und weniger technisch zu Werke gehen als die Ruhrpott-Ikonen. Zwar ragt keiner der acht Songs (plus das PRIMORDIAL-artige Instrumental „Malevolence Demised“) deutlich heraus, dafür ist das kompositorische Niveau aber durchgehend ansprechend. Gegen Ende des Albums stellt sich trotz überschaubarer Spielzeit allerdings ein leichter „Gewöhnungseffekt“ ein, aber man ist dennoch geneigt, das Album immer mal wieder aufzulegen.
Beim Mix war Routinier Andy Classen am Werk. Trotzdem klingt das Schlagzeug etwas verwaschen und nach Proberaum, insbesondere die Becken, insgesamt passt der Sound aber zur Musik.
FAZIT: „Disintegration“ ist ein gutes melodisches Death-Metal-Album, das sicher keinen Orginalitätspreis gewinnen wird, aber durchaus Spaß macht. Genre-Liebhaber sollten einen Hörversuch starten.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 31.07.2013
Peter Müller
Thomas Döll
Thomas Döll, Peter Kretschmer
Tilman Witschel
MDD Records / Alive
38:44
28.06.2013