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Wallenberg's Whiskey Hell: Booze 'n' Boogie

Stil: Hardrock

Cover: Wallenberg's Whiskey Hell: Booze 'n' Boogie

Bei dieser dümmlich benannten Combo handelt es sich um wirkliche Urgesteine der deutschen Rock- bis Metal-Szene, die sich in Hamburg und darüber hinaus bei DOC EISENHAUER ("Alles in Lack", sehr empfehlenswert für Träger verranzter Lederjacken), SHOCKMACHINE (HELLOWEEN-Nebending) und ZED YAGO (Drummer Bubi, auch "The Schmied" genannt) verdingt haben. Sänger Olly dürfte übrigens auch von HAMBURGER JUNGZ bekannt sein, und diese Historie gibt quasi den stilistischen Weg des Zusammenschlusses vor.

Mit einem unerwartet aufgeräumt, fast zu glatten Sound (andererseits: die hochwertige Gitarrenarbeit kommt so besonders gut zum Tragen) bieten WALLENBERG'S WHISKEY HELL Musik im Spannungsfeld von MOTÖRHEAD light ("Natural Born Bad Boy") bis THIN LIZZY (das folkloristisch melodische "Whiskey Hell") beziehungsweise Blues bis Boogie ("Dickle Me Up" sowie "Planet Of Snakes", der zum engumschlungenen Tanz geeignete "Darkest Hour Blues" und "She's Ready" mit Mundharmonika). Die pumpenden Stücke "Breaking Bad", "Cocaine Cowboys" und "Respect, Truth & Family" würde auch auf einer beliebigen Alterna-Scheibe keine schlechte Figur machen.

"Back To The Swamps" schielt auf die Stadien der Achtziger, doch generell tönt die Band relativ zeitgenössisch und - das Beste daran - trotz der inhaltlichen Stereotypen zu keinem Moment abgeschmackt, was auch an der spielerischen Beschlagenheit der Beteiligten liegt, gleichzeitig da der Frontmann eine wandelbare und sympathische Stimme besitzt. Bei den letzten drei Liedern handelt es sich natürlich um Coversongs von Lead Belly, Paul Stanley beziehungsweise und - sehr cool - BLACKFOOT, die trefflich umgesetzt wurden. Ein deutschsprachiger Track wäre die Krönung gewesen.

FAZIT: "Asi mit Niwoh", dichtete einst die ZELTINGER BAND, und in deren Tradition stehen auch WALLENBERG'S WHISKEY HELL - herzlicher Sound zwischen ZZ TOP und härteren Gangarten mit rundum spritzigen Stücken und garantiert ohne ätzende Déjà-vus. Es muss nicht immer der US-Süden sein ...

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.06.2013

Tracklist

  1. Natural Born Bad Boy
  2. Respect, Truth & Family
  3. Whiskey Hell
  4. Dickle Me Up
  5. Cocaine Cowboys
  6. Darkest Hour Blues
  7. Breaking Bad
  8. Back To The Swamps
  9. She's Ready
  10. Planet Of Snakes
  11. Black Betty
  12. Wouldn't You Like To Know Me
  13. Highway Song

Besetzung

  • Bass

    Carsten Mayer

  • Gesang

    Olly Wallenberg

  • Gitarre

    Olly Wallenberg

  • Schlagzeug

    Bubi Blacksmith

Sonstiges

  • Label

    Keiler / NDM

  • Spieldauer

    54:29

  • Erscheinungsdatum

    17.05.2013

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