Natürlich könnte man die brandenburgische Band anhand ihres Stils, ihres Namens und ihrer Optik entsprechend des Metalkodex als Kaspertruppe abtun. Doch nur, weil ein paar verbohrte Geschmacksnazis und -narzissten, Metalszenehüter und Reinheitswächter WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER auf die Liste der uncoolen Bands zu setzen meinen, heißt das noch lange nicht, dass die vier Musiker sinnfreie Blödelei von sich geben.
Nachdem man sich mit dem Debüt "Das Monster aus dem Schrank" noch dem Ulk verschrieben und gerne auch Kinderlieder verwurstet hatte, ist man mit vorliegender dritter Scheibe endgültig in der musikalischen Seriosität angelangt. Zwar nimmt man sich alleine vom Outfit her nicht allzu bierernst, doch was die Songs angeht, hat man nun ein Rezept gefunden, das zu funktionieren scheint.
Auf "Goldkinder" beweget sich das Quartett irgendwo zwischen Deathcore, Metalcore, Elektro, Hard Rock, Heavy Metal und Pop. Manchmal klingt das Ganze so, als hätten sich APOPTYGMA BERZERK, THE BROWNING, ENTER SHIKARI, LIQUIDO, JUDAS PRIEST, PRONG und EMMURE zu einer gemeinsamen Jamsession getroffen, und das Resultat ist ein herrlich unverkrampftes Gemisch aus Groove, Brutalität und Härte einerseits und irrsinnig eingängigen, fast schon klebrig süßen Melodien und Keyboardflächen andererseits.
Erwartet der ein oder andere hier nun gewolltes Anderssein und möchte bereits zum vernichtenden verbalen Schlag ansetzen, so machen WBTBWB entsprechende Kritiker mittels substanzstarker Songs, die zudem noch einiges an Tiefe besitzen, mundtot.
FAZIT: "Goldkinder" ist ein überraschend starkes Album, das jeder, der auch nur ein kleines Fitzelchen Offenheit an den Tag legt und die modernen Blüten der harten Musik zu akzeptieren bereit ist, bar jedweder Voreingenommenheit und Präjudizien, mit Spaß hören kann. <p> <p>
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.08.2013
Maximilian Pauly
Paul Bartzsch
Marcel Neumann
Can Özgünsür
Can Özgünsür
Heartwork Music
51:05
09.08.2013