Warum auch immer erfährt das Debüt-Album, das nebenbei erwähnt als Original noch erhältlich ist, WHITECHAPELs jetzt via Metal Blade Records eine Neuveröffentlichung mit geringfügig verändertem Cover und neuem Mix/Mastering.
Auch wenn zumindest die letzten beiden Alben der Band durch ihren Abwechslungsreichtum innerhalb der selbstgewählten Grenzen zu den Highlights des Genres gezählt werden dürfen, war die Drei-Gitarren-Armee aus Knoxville 2007 noch eher Richtung brutalen Death-Metals unterwegs und lässt die Qualität der späteren Alben nur erahnen. Es ist selbstverständlich, dass hier ordentlich geballert wird, im Ohr bleiben WHITECHAPEL aber erst ab „Devirgination Studies“ und zwar im besonderen dann, wenn sie die Geschwindigkeit reduzieren und heftig zu walzen beginnen oder ihre Break Downs zelebrieren, die allerdings nicht typisch sind, sondern nach Death-Metal mit angezogener Handbremse klingen. Und in der zweiten Hälfte beginnt das Album dann richtig Spaß zu machen, wenn die Gitarrenfraktion sich beispielsweise bei „Ear To Ear“ ein klein wenig auf die Psycho-Schiene begibt und Phil Bozemann wie ein Bezerker brüllt, der gerade mit bloßen Händen einen Pitbull erwürgt. Da blitzt schon das durch, was die Zukunft der Band noch bringen sollte und verdrängt den gewöhnlichen Einheitsbrei zu Beginn von „The Somatic Defilement“.
FAZIT: Wiederveröffentlichung eines okayen, aber nicht besonders spektakulären Albums. Warum auch immer.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.04.2013
Gabe Crisp
Phil Bozeman
Alex Wade, Ben Savage, Brandon Cagle
Kevin Lane
Metal Blade Records
31:59
16.04.2013