Waren die ersten beiden Veröffentlichungen des Nebenprojekts rund um Caleb Scofield (CAVE IN, OLD MAN GLOOM) noch deutlich mehr in Sludge Metal und psychedelischen Momenten verwurzelt, liefern ZOZOBRA mit "Savage Masters" ein Album, dessen Sound eine nicht vollkommen radikale aber doch deutliche Zäsur in der Diskografie darstellt.
Roh und ungeschliffen kommen die Riffs und Arrangements daher, mit einem Sound, der nicht passender gewählt sein könnte. Ein herrlich grummelndes Bass-Fundament, knochentrockene Drums und Gitarren, die die Röhren ihrer Verstärker bis zum Äußersten strapazieren. Ergänzt durch Scofields markante Vocals zwischen Hardcore-Shouts und angedeuteten Growls, wird das räudige Gesamtbild komplettiert. Entsprechend unverkrampft und aggressiv kommen die sechs neuen Songs daher und suhlen sich dermaßen hemmungslos im Morast, dass es eine wahre Freude ist.
Einzig die mit gerade mal 15 Minuten extrem knapp ausfallende Spielzeit ist in Anbetracht der 5 Jahre Wartezeit seit dem letzten Output "Bird of Prey" doch ziemlich ernüchternd. Da dadurch auch die einzelnen Songs nie die Drei-Minuten-Marke überschreiten, geht bei dem ein oder anderen Song zwangsweise Potential verloren.
FAZIT: Deutlich Hardcore-lastiger präsentieren sich ZOZOBRA auf "Savage Masters" und definieren sich und ihren Sound so über weite Strecken neu. Wer die vorherigen Werke kennt wird daher zunächst überrascht sein, doch mit Sicherheit nach kürzester Zeit auch hieran Gefallen finden.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.03.2013
Caleb Scofield
Caleb Scofield
Brutal Panda Records
15:02
02.04.2013