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[pi!]: Amatevi

Stil: Rock / Alternative

Cover: [pi!]: Amatevi

In Dresden rührt sich etwas: Falls die 2008 gegründeten [PI!] mit dieser EP nicht auf breiter Ebene für Aufmerksamkeit sorgen, müsste es mit dem Teufel zugehen. Genügende Fans dürfte die Gruppe nach Rock am Ring beziehungsweise Rock im Park, einem Debüt und ein paar Singles haben, aber der Mainstream lässt sich mit ihrer mehrheitsfähigen Musik bestimmt auch knacken, sollte Deutschland nicht wie so oft taub sein und mit breiten Löffeln gefüttert werden müssen.

„Break“ ist eine ideale Visitenkarte zum Einstieg in „Amatevi“: minimalistische Strophen, Gesang begleitet nur von Bass und Drums, verschlungene Riffs mit Hammondorgel sowie einer treffsicheren Gesangs-Hookline. Produzent Benjamin Schäfer, der schon GUANO APES betreute, hat [PI!] analog auf Band eingefangen, was ihm trefflich gelungen ist, denn obwohl die Bezeichnung Alternative für die Band beinahe beleidigend anmutet (in Anbetracht dessen, was sich unter diesem Regenschirm mittlerweile alles tummelt), könnte sie nicht straighter in diesem Sinn rocken.

Gleichwohl tut sie dies nicht auf plumpe Weise, derer man leicht überdrüssig wird. Das träumerische „Friendly Fire“ (mit kurzem Trompeten-Auftritt) versprüht sogar ein wenig Flair wie THE TEA PARTY auf „Triptych“, nachdem „Paris“ eine befreite, luftig leichte Atmosphäre heraufbeschworen hat, nicht zuletzt dank des jubilierenden Refrains. Überhaupt legt Christoph Meißelbach (auch 7IEBEN) großen Wert auf selbige und verleiht der Band ein unverkennbares Gesicht. Der Tieflader „The Thing“ wird vorübergehend zum aggressivsten Stück der Gruppe, klingt aber nicht minder erhebend als die anderen Tracks. „Vortex“ stimmt dabei allerdings nachdenklich und wartet ebenso mit hintergründig jazzigen Licks auf wie das sachte Finale „She Goes“, derweil Maximilian Rothe ansonsten auf Solos und anderen Firlefanz verzichtet. Bei [PI!] funktioniert dies jedoch im Gegensatz zu manch verwandter Band bestens.

FAZIT: [PI!] legen mit „Amatevi“ sechs kompakte Rocksongs vor, die beweisen, dass Konsensmusik – denn wie gesagt: Hier müssten eigentlich Massen steil gehen – weder bieder noch substanzlos sein muss. Mit diesen Stücken nämlich hat man auch auf Dauer seine Freude, was an der instrumentalen Leistung (der Teufel steckt im Detail) sowie den Texten gleichermaßen liegt.

Erschienen auf www.musikreviews.de am 03.03.2013

Tracklist

  1. Break
  2. Paris
  3. Friendly Fire
  4. The Thing
  5. Vortex
  6. She Goes

Besetzung

  • Bass

    Tobias Jost Kreye

  • Gesang

    Christoph Meißelbach, Maximilian Rothe, Felix Franz

  • Gitarre

    Maximilian Rothe

  • Schlagzeug

    Felix Franz

Sonstiges

  • Label

    MaM

  • Spieldauer

    20:21

  • Erscheinungsdatum

    04.03.2013

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