Nein, ACHERON sind - wie der Albumtitel unschwer erkennen lässt - nicht zum Christentum konvertiert und zelebrieren auch auf ihrem nunmehr achten Album die nächste schwarze Messe. Stilistisch hat sich die Band nicht wirklich verändert, sondern peitscht dem Hörer erneut zehn satanische Death Metal-Granaten um die Ohren.
„Kult Des Hasses“ ist daher kaum mit Überraschungsmomenten gespickt, sondern zeigt die Amerikaner solide im Element. Musikalisch sicher irgendwo im Death Metal verwurzelt, sind Crowley und seine Mitstreiter jedoch um eine gewisse Abwechslung bemüht, was den einzelnen Songs insgesamt sehr gut tut und die Alben ein wenig voneinander abgrenzt. Wahrscheinlich auch der Tatsache geschuldet, dass Crowley auf so ziemlich jedem Album andere Musiker an der Axt hat, drückt natürlich auch jeder der Musiker den eigenen Stempel auf.
Die neue Platte ist trotz klarer Death Metal-Ausrichtung vielschichtig mit diversen Elementen aus anderen Spielarten gespickt. So gibt es verdammt viele coole zweistimmige Gitarrenparts, starke Leads und auch das ein oder andere Solo wurde gelungen untergebracht. Die einzelnen Songs pendeln zwischen rasenden Parts und coolen Midtempo-Stampfern. Wirklich überraschend ist bis auf die fast an alte UNLEASHED erinnernde Nummer 'Jesus Wept (Again and Again)' eher nichts. Andererseits klingt „Kult Des Hasses“ verdammt wütend und ist eine fette Produktion, die weder zu klinisch noch zu angestaubt klingt. Einfach ein gelungenes Album, das von vorn bis hinten gut runtergeht, ohne irgendwo negativ aufzustoßen.
FAZIT: „Kult Des Hasses“ ist ACHERON in Reinkultur – die Songs sind allesamt hörenswert, auch wenn man keine neue Hymne à la 'Fuck The Ways Of Christ' schreibt. Wer also auch nach 25 Jahren von den 'Do What Thou Wilt'-Psalmen von Crowley noch immer nicht genug bekommen kann, der wird hier einmal mehr bestens bedient.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.02.2014
Vincent Crowley
Vincent Crowley
Art Taylor, Ricktor Ravensbruck
Kyle Severn
Listenable Records
66:66
24.02.2014