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Aeon Zen: Ephemera

Stil: Progressive Metal

Cover: Aeon Zen: Ephemera

Tja, und weg ist der Deal ... Da war wohl jemand unzufrieden mit Nightmare Records, denn an AEON ZENs Musik kann es nicht gelegen haben, dass die Briten um Kreativkopf Rich Hinks wieder ohne Label dastehen, aber wie dem auch sei: Das zweite Album der Band weist einige Line-up-Konstanten auf und klingt im Vergleich zum Einstand der Gruppe in vielen Teilen stimmiger.

Immer noch lassen sich AEON ZEN zwischen modernem Prog (futuristische Keyboards) und Djent (anhand der Gitarren und Gesangs-Schizophrenie ersichtlich) ansiedeln, weshalb man als Fan eine Vorliebe für leicht unterkühlte Produktionen mitbringen sollte. Hier wurde im Studio aber nicht so weit herumgedoktert, dass "Ephemera" unpersönlich klingen würde. Das verhindern allein schon Andi Kravljaca bisweilen packenden Gesangsmelodien, die an neuere FATES WARNING gemahnen (die kurze Ballade "The Order of the Blind"), während der Riff-Bär im Hintergrund allerdings weit heftiger steppt.

Nach zwei derben Songs eher handelsüblicher Art markiert "Life?" als leicht theatralischer Schleicher das Highlight der Scheibe, denn hier spielen AEON ZEN all ihre Trümpfe aus: Härte und Zartheit perfekt austariert, dynamisch inszeniert und mit futuristischem Anstrich versehen, wozu sich beinahe ARCTURUS-artige Vaudeville-Passagen gesellen. Schräg und gut. "Remembrance" wiederum ist der barschste Track von "Ephemera" und stellt Hicks phasenweise grunzend sehr stark in den Vordergrund, aber der Hauptsänger übernimmt schnell wieder das Zepter.

Am Ende wirkt die Gruppe zwar in sich geschlossener als auf dem Debüt, doch abgesehen von ein paar Gesangsmelodien ("The Space Your Wanted"!) möchte sich "Ephemera" nicht langfristig im Ohr festsetzen, was am mitunter zu lange am Stück erdrückenden Sound liegt. Dass AEON ZEN es dynamisch können, dürfen sie demnächst häufiger beweisen, dann klappt es auch mit einer höheren Bewertung

FAZIT: Freunde von modern inszeniertem Progressive Metal (!), der nicht unbedingt Djent ist und vor allem mit einem starken Frontmann aufwartet, könnten mit AEON ZEN einen Anwärter auf eine zukünftige Favoritenband finden. Bitte checken - die Labelmenschen auch.

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.10.2014

Tracklist

  1. The Entity
  2. Soul Machine
  3. Life?
  4. Unite
  5. Penumbra
  6. The Order of the Blind
  7. Remembrance
  8. Rebuild the Ruins
  9. The Space You Wanted
  10. The Entity (The Algorithm Remix)

Besetzung

  • Bass

    Rich Hinks

  • Gesang

    Andi Kravljaca, Rich Hinks

  • Gitarre

    Alistair Bell

  • Keys

    Tom Green

  • Schlagzeug

    Steve Burton

Sonstiges

  • Label

    Eigenvertrieb

  • Spieldauer

    45:32

  • Erscheinungsdatum

    26.09.2014

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