Das nennt man Initiative: Der Karriere wegen sind AGENT aus Neuseeland nach London übergesiedelt und hoffen nun mit neuer Besetzung auf den großen Wurf.
Ihre Chancen stehen in Anbetracht ihres Ihres Alternative Prog der TOOL-Schule (wie passend: KARNIVOOLs Knöpfedreher war auch bei ihnen am Werk) nicht schlecht, wobei die strukturelle Ausgangssituation ihrer Lieder eine typische ist: Während der Strophen handelt es sich schlichtweg um allgemeingültige – jawohl -Standardkost – mit schwacher Eigenkennung, was sich in den auf Eingängigkeit getrimmten Refrains fortsetzt. Rhythmisch hat es die Gruppe jedoch im Detail in sich (Bass und Drums verzahnen sich nicht nur im aggressiven 'Lunatic' fies wie bei den Vorbildern), und dabei haben wir noch nicht von diesen und jenen psychedelischen Gitarrenparts gesprochen, die man im Hintergrund fast überhören kann.
Das Roboter-hafte 'Collecting Stars' hätte das Zeug zum Hit, gleichsam das darauffolgende 'Made Of Gold' mit seinem ins Weite schweifenden Blick und das wahrlich große Finale 'Vultures'. Das hypnotische Titelstück ist andererseits wohl das dreisteste Copyright-Verbrechen von AGENT gegen Maynard Keenan und Co., die Ballade 'Like You Never Left' zumindest eine löbliche Variation im ansonsten etwas zu gleichmäßigen Treiben ... und wenn sich die Combo speziell zum Ende hin in langen Kompositionen verhaspelt, deutet dies nur darauf hin, dass sie einen richtigen Weg geht, aber längst nicht am Ende angelangt ist.
FAZIT In ihrer angestammten Nische bleiben AGENT vorerst durchschnittliche Songwriter, was Interessenten an LEPROUS oder KAURA nicht am Checken hindern sollte.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 05.02.2014
Matt Flower
James Donaldson
James Donaldson, Gerald Gill
Alex Alvarado
Eigenvertrieb / Just For Kicks
54:34
20.12.2013