BARBARIAN aus Italien werden keine Preise für ihr virtuoses Spiel, ihre subtile Herangehensweise oder die innovative Kraft ihres Materials gewinnen. Trotzdem funktioniert ihr stark angeschwärzter Power Metal – Black Thrash trifft es nicht ganz – auf den ersten Songs ihres Zweitwerks noch wunderbar. Der Titeltrack ist böser Black’n’Roll, geht flott vorwärts und groovt im Refrain – da gibt es nichts zu meckern.
Wenn BARBARIAN mal nicht ganz so geile Ideen haben, bleibt wenig übrig, was den Hörer begeistern könnte: Stimme kann nicht viel, Instrumente wollen nicht viel. Die Italiener orientieren sich an frühem Rumpel-Metal (die Dreifaltigkeit: HELLHAMMER, BATHORY, VENOM), und der lebt eher vom Spaß an der Sache als von hohem technischem Können. Stumpf ist Trumpf, solange es ordentlich ballert, und das tut es bei BARBARIAN nicht durchgehend. Auf die ersten beiden Nummern folgen nur noch Wiederholungen des Grundmusters mit sehr leichten Variationen, spätestens im letzten Drittel langweilt man sich.
Das selbstbetitelte Debüt (2011) hatte mehr zu bieten. Keine Experimente, gottlob, aber mehr Wumms, mehr Räudigkeit, mehr Spirit. Wenn man beide Alben als HELLHAMMER-Hommagen betrachtet, dann kommt "Barbarian" näher an das Original heran, während "Faith Extinguisher" bei aller Grobheit zu glatt und flach ist – Genre-Fans brauchen’s fieser.
FAZIT: Netter Ansatz - und das war's.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.02.2014
D.D. Prowler
Borys Crossburn
Borys Crossburn
Lore
Doomentia Records
33:50
10.02.2014