BATTLEAXE sind eines dieser NWOBHM-Überbleibsel, die in den 80ern in der zweiten Reihe starteten und aus dieser nie wirklich herauskamen. Man wurde etwas bekannter durch eine der unzähligen Compilations dieser Zeit, unterschrieb bei Music For Nations und verschwand nach wenigen Veröffentlichungen und einigen Besetzungswechseln schließlich wieder in der Versenkung. Ein Schickal, das etliche Bands zu dieser Zeit ereilte. Als sich BATTLEAXE Anfang der 90er auflösten, hätte wohl niemand damit gerechnet, dass sie beinahe 20 Jahre später zurückkehren würden. Und doch kam es 2010 dazu, auch dank Festivals wie dem Headbangers Open Air, das schon viele alte Semi-Legenden aus den Untiefen des Metal-Sumpfes ausgegraben hat.
Mit "Heavy Metal Sanctuary" legen die Briten nun ihr drittes Full-length-Album insgesamt vor. Die Musik klingt genau wie es Historie der Band sowie Album- und Songtitel erahnen lassen. Der Hörer hat es mit straightem, klassischem Metal zu tun, mal rau und rifflastig, ab und an auch hymnischer und melodischer. Das ein oder andere Klischee wird auch bedient, aber wer sich daran stört, sollte vielleicht ohnehin andere Musik hören. Als musikalischen Orientierungspunkt könnte man die beiden aktuellsten ACCEPT-Veröffentlichungen mit Mark Tornillo heranziehen.
Das Songmaterial ist, auch wenn es manchem vielleicht zu unspektakulär klingen mag, durch die Bank hochwertig. Ob man den beinahe episch angelegten Opener und Titelsong herauspickt oder auch die wirklich sehr ACCEPT-lastige Midtempo-Nummer 'Give It More', Fans traditioneller Klänge sollten definitiv nicht enttäuscht sein. BATTLEAXE stellen über einen Großteil der Spielzeit ein Gespür für ordentliche Riffs und eingängige Hooklines unter Beweis, das nicht alle der wiedervereinigten 80er-Ausgrabungen haben. Insgesamt hätten es vielleicht ein oder zwei Songs weniger sein können, aber Langweile kommt dennoch zu keinem Zeitpunkt auf. Darüber hinaus gibt es mit 'Devil Calls' sogar einen kleinen Hit zu bestaunen. Zudem hat "Heavy Metal Sanctuary" den großen Vorteil, dass der Sound auch nach heutigen Standards positiv auffällt.
FAZIT: BATTLEAXE haben das Rad nicht neu erfunden, aber sie ziehen ihren Stil dermaßen konsequent und mit soviel Elan durch, dass man auch als Hörer nicht anders kann als augenblicklich mit Spaß bei der Sache zu sein. Ob man das Album unbedingt braucht, wenn man die "Originale" im Schrank stehen hat? Fraglich. Ob man den Kauf bereuen wird? Mit Sicherheit nicht!
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.03.2014
Brian Smith
Dave King
Mick Percy
Paul AT Kinson
SPV / Steamhammer
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21.02.2014