Auch wenn es naheliegt, hat BILLY THE KID, mit bürgerlichem Namen Billy Pettinger, diesmal nur sehr wenig mit Country & Western am Hut. „Horseshoes & Hand Grenades” ist das vierte Album der kanadischen Sängerin und präsentiert schnörkellosen Rock, allenfalls mit einem ganz leichten Hauch von Landluft („Virginia“).
Relativ dezent instrumentiert und ansprechend von Frank Turner produziert, pendeln die Songs zwischen gediegener Härte und gefühlvollen Balladen. Stimmlich überzeugt Pettinger als etwas rauere Stevie Nicks. Von der akustischen Gitarre getragene Balladen liegen ihr mehr, vor allem „The Quarry“, „Thoroughfare“, „Young + On Fire“ und das a capella beginnende „Chelsea Rose“ können atmosphärisch punkten, während „This Sure As Hell Ain’t My Life“ ansprechend beginnt und ziemlich abstürzt, sobald der männliche Part (Frank Turner) einsteigt. Wie es sich für eine desillusionierte Paarbeziehung gehört. Möchte man nur nicht dabei sein zwischen Herzeleid und Anschuldigungen.
Die schnelleren Songs sind so anhör- wie austauschbar und hinterlassen keine tieferen Spuren. Lediglich das wütend-krachige „Lord Let Me“ sticht etwas heraus, während der „Walking Around Hotel Blues“ ein ziemlicher Rausschmeißer ist.
FAZIT: Besser als ROXETTE (keine Ahnung warum mir ausgerechnet DIE einfallen. Doch: „Phone Bills“), aber nicht ganz in derselben Liga wie TOM PETTY und seine Herzensbrecher. Nettes Album, aber nichts für eine länger dauernde Rotation.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 30.09.2014
Billy Pettinger, Frank Turner
Billy Pettinger
Nigel Powell
Lost Records/Xtra Mile Recordings
41:06
08.09.2014