Es gibt sie noch, die Gefangenen in den Zeitblasen. Erst jetzt gelang in Austin, Texas, übrigens der US-Staat, aus dem die beste Hardcoreband aller Zeiten, THE OFFENDERS, kam, die Befreiung dreier Überlebender, die Ende der Achtziger dort eingeschlossen worden waren.
Spaß beiseite. BIRTH A.D. spielen als Trio unverwässerten Thrash-Skate-Core, wie er Ende der Achtziger durch Bands wie D.R.I. oder C.O.C. schwer angesagt war. Nimm noch frühe ATTITUDE ADJUSTMENT, MDC und aus den letzten Jahren die großartigen, aber verblichenen BONES BRIGADE hinzu und die Musik von BIRTH A.D. sollte klar sein: rasender Non-Stop-Thrash, kurz, prägnant, voller Wut und Energie, selten die Zwei-Minuten-Marke knackend.
BIRTH A.D. setzen aber eine gewisse Toleranz voraus, was ihr kruden Ansichten – oder ihre simple Provokationsmasche – angeht. Man hasst alles und jeden, lebt in der Hölle und hat eine ganz simple Lösung für alle Probleme parat: einfach alle umbringen und fertig. Auf so einen Blödsinn muss man können, wenn man allerdings wenigstens den Ansatz von geistiger Reife erwartet, liegt man mit BIRTH A.D. falsch.
FAZIT: Retro-Thrashcore mit recht dumpf-provokativen Texten. Kann man unterhaltsam finden, muss man aber nicht. Musik für Schüler, denen der Lehrer die Freundin ausgespannt hat.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.07.2014
Jeff Tandy
Jeff Tandy
Brian Morrison
Mark Perry
Metal Age Recordings
36:54
23.06.2014