Übernatürliche Wesen auf der Suche nach geheimnisvollen Marionetten. Das ist doch mal ein anderer Ansatz eines Bandkonzepts. CALATRILLOZ setzen diese Story in ihrer Musik, vor allem aber in ihren aufwändigen Bühnenshows um, die zu einem guten Teil auch Theaterstück sind. Nachdem diese Zusatzinfos auf CD fehlen, ist es schwer, sich die Welt der Londoner wirklich zu erschließen, zumal veröffentlichungstechnisch nur mit kleinen Häppchen gelockt wird.
Drei Singles eines hoffentlich in näherer Zukunft erscheinenden Albums sind bislang veröffentlicht. Wie diese zusammenhängen, erschließt sich mir nicht. Stilistisch ergibt sich aber ein recht einheitliches Bild. CALATRILLOZ spielen Hard Rock mit der Melodic Metal-Attitüde von ähnlich konzeptfreudigen Bands wie EDGUY oder RHAPSODY (OF FIRE). Insbesondere Sänger Zahyin klingt, lustigerweise auch in Sachen Aussprache, Fabio Lione zum Verwechseln ähnlich. Von den wässrigen Streicherklängen und teilweise schwer verständlichen Vocals abgesehen ist der Sound druckvoll und zeigt die seit 2009 aktive Band deutlich weiterentwickelt.
Der im Promo häufig erwähnte theatralische Einschlag hält sich in Grenzen, es gibt Chöre und ein paar orchestrale Spielereien, Rondo Veneziano-Akkordfolgen werden zum Glück nicht bemüht. „Lords Of Misery“ und „Origins“ sind typische all inclusive-Nummern mit treibendem Beat und massentauglichem Refrain. „A Glimpse At A Fool's Destiny“ fällt dagegen etwas aus der Rolle und kommt meiner Vorstellung eines einfallsreichen Puppentheaters am nächsten. Schräge Grusel-Jahrmarkt-Musik mischt sich mit einem lässigen Dreiertakt, der sich in der Mitte des Songs beruhigt und nach hypnotisierten SCORPIONS klingt.
FAZIT: CALATRILLOZ bieten zweimal klassischen Stoff für Fans „opernhafter“, harter Rockmusik und lassen ein Mal erahnen, dass die Band diesem Genre tatsächlich noch neue Seiten abgewinnen kann. Aufschluss darüber werden die restlichen fünf Stücke geben.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.04.2014
Mobius
Zahyin
Azriel, Count Viktor Carstein
Mattias
Eigenproduktion
15:53
2014