CORROSION OF CONFORMITY scheinen diesmal Schwierigkeiten gehabt zu haben, genug Material für ein 40-minütiges Album zusammenzubekommen. Das unnötige Interlude ihres neuen Albums "IX" mag man ihnen noch durchgehen lassen, aber warum gibt es am Ende nochmal einen Ausschnitt aus "The Nectar?" Und warum leiten sie ihr Album mit "Brand New Sleep" ein? Der Song ist nett, aber – passend zum Titel – eher einschläfernd.
Wahrscheinlich fehlten die Ideen – dafür spricht zumindest die Qualität der Songs. Es gibt gute Ansätze, aber viele Tracks langweilen über weite Strecken: "Trucker", "The Hanged Man", selbst das flotte "Denmark Vesey" hat nicht viel zu sagen.
Die wilde Mischung aus Punk, Sludge Metal und Hard Rock, die CORROSION OF CONFORMITY auszeichnet, war immer gewöhnungsbedürftig, dennoch ist die Band in der Lage, daraus grandiose Songs zu formen. Auf dem neunten Album sind das "Tarquinius Superbus" (erste Hälfte), "The Nectar" und das direkt aus den Siebzigern eingeflogene "On Your Way", mehr auch nicht. Zum Glück verfügt diese Band über die Stimme von Mike Dean, der, irgendwo zwischen Ozzy und Robert Plant, viele Songs vor dem allzu faden Durchschnitt rettet.
FAZIT: Unterm Strich bleibt wenig, was man sich noch einmal anhören möchte. Möglicherweise sind zwei Jahre Pause zwischen zwei Alben zu wenig für diese Band, die sich beim letzten Mal noch sieben Jahre Zeit ließ – an deren Ende dann das starke selbstbetitelte Album von 2012 stand. "IX" wirkt unausgegoren, obendrein ist der Sound matschig. Meh.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.06.2014
Mike Dean
Mike Dean, Reed Mullin, Woody Weatherman
Woody Weatherman
Reed Mullin
Candlelight Records
42:18
24.06.2014