Es ist schon ein wenig unglücklich, wenn sich eine neue Band über sechs Jahre Zeit lässt (bzw. Zeit lassen muss), um nach dem Debüt mit dem zweiten Album um die Ecke zu kommen. Große kommerzielle Ambitionen erübrigen sich – sofern man vom Debüt nicht gerade millionenfach verkaufen konnte – damit schon von vornherein. Womit wir bei CROWN OF GLORY wären.
Die Schweizer haben nach ihrem Debüt „A Deep Breath Of Life“ eben nahezu sechseinhalb Jahre gebraucht, um ein zweites Lebenszeichen namens „King For A Day“ in die Welt zu senden. Wie schon auf dem Debüt wird melodischer Metal geboten, der nicht immer außergewöhnlich, aber immer zumindest solide klingt. Wer mit Bands wie SONATA ARCTICA, PINK CREAM 69, EDGUY oder den PRETTY MAIDS etwas anfangen kann, der wird auch mit „King For A Day“ vermutlich warm werden können – vorausgesetzt, er sträubt sich nicht gegen teilweise etwas überstrapaziert eingesetzte Keyboardfanfaren. Ansonsten wird all das geboten, was der geneigte Fan erwartet: Feine, doppelläufige Gitarren, ein stimmsicherer Heldentenor, ordentliche Abwechslung von Doublebasshymnen (stark „One Fine Day“ und „Riddle“) über reichlich Midtempo-Stuff und Hymnen bis hin zum düsteren, vertrackten Stampfer („Morpheus Dreams“).
FAZIT: CROWN OF GLORY erfinden weder sich noch das Genre neu. Müssen sie auch nicht. Mit „King For A Day“ gibt es trotzdem ein über weite Strecken sehr gelungenes Melodic-Metal-Album, das seine besten Momente dann hat, wenn die Band auf dem Gaspedal steht. Wenn es bis zum nächsten Output nicht wieder sechseinhalb Jahre dauert und die Combo weiter auf dem eingeschlagenen Kurs bleibt, kann es doch noch was werden mit dem Erfolg.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 10.06.2014
Jonas Lüscher
Hene Muther
Markus Muther, Hungi Berglas
Philipp Meier
Marcel Burgener
Fastball Music
66:13
16.05.2014