Das Debüt von CRUCIFYRE löste beim Rezensenten reichlich Begeisterung aus. Die Spannung auf Album Nummer Zwei war groß, da ja mehr als einmal bereits mit dem Zweitwerk eine junge Liebe urplötzlich wieder zum Erlöschen gebracht wurde, da der Abstieg ins Mittelmaß unüberhörbar begann.
Aber bei CRUCIFYRE kann Entwarnung gegeben werden. Die grobe Schiene namens Old-School-Death-Metal wird mit „Black Magic Fire“ nicht verlassen, aber die Schweden klingen doch eigenständiger als zuvor. Zu ihrem bekannten Ansatz alter schwedischer Schule mischen sie jetzt gekonnt SLAYER- und POSSESSED-Riffs, bleiben aber ordentlich dreckig. So darf es auch mal ein kurzer Blast oder gepflegtes Up-Tempo sein, da freut sich der Hörer über gepflegtes Gerödel und holt schon mal den Besen für die Sägespäne vor den Boxen. Aber CRUCIFYRE können mehr und überraschen mit verstörendem Frauengesang, der das Werk gelegentlich recht geisterhaft klingen lässt, und zitieren ohne mit der Wimper zu zucken ihren Urgroßvater namens VENOM. Überhaupt scheint das Quintett ein wenig alten oder noch älteren Rock gehört und verarbeitet zu haben, klingt doch ausgerechnet der Titeltrack nach einer bekannten Melodie der ROLLING STONES. Aber das passt wie die Faust aufs Auge, „Black Magic Fire“ ist wieder ein kompaktes und schlüssiges Gesamtpaket geworden, das das Namedropping über seine Musiker gar nicht nötig hat.
FAZIT: Auch CRUCIFYREs Zweitwerk „Black Magic Fire“ ist ein verdammt betörendes Werk geworden. Es ist einfach erfrischend, wenn eine Schweden-Death-Band mal nicht nur die Standards zitiert, sondern eigen klingt. Und das tun CRUCIFYRE.
Punkte: 13/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 25.09.2014
Karl Envall
Erik Tormentor Sahlström
Urban Skytt, TG
Yasin Hillborg
Pulverised Records
42:49
18.08.2014