Ja, ohne Ausnahme: Alle kommen sie wieder. Alle. Jeder, der in den 80er-Jahren zumindest ein wenig vom süßen Saft des Erfolgs naschen durfte, findet sich in diesem Jahrzehnt wieder auf der Bildfläche ein, um ein mehr oder minder großes Comeback zu feiern. Auch DALTON gehören dazu, die in den 80er-Jahren zumindest in ihrer schwedischen Heimat einen ordentlichen Schluck aus der Erfolgs-Pulle nehmen durften.
Als der Grunge dann kam, hatten DALTON nichts mehr entgegenzusetzen, die üblichen Meinungsdifferenzen über die zukünftige musikalische Ausrichtung sorgten dafür, dass man die Band zu den Akten legte – bis zum Jahr 2012. Mit „Pit Stop“ legen die skandinavischen Hardrocker nun ein sehr ordentliches Comeback-Album vor, das all die typischen Zutaten besitzt: Starke Hooks, nachvollziehbare Melodien, stadionkompatible Parts, dezente Keyboarduntermalung, ein im klassischen EUROPE/TREAT-Timbre agierender Sänger – das sind die Zutaten, die „Pit Stop“ zu einem gutklassigen Album machen, auf dem man sich ebenso wie in den 80er-Jahren erneut an den zuvor genannten Bands orientiert. Es gibt schlechtere Referenzen – zumal DALTON mit „Hey You“ oder „One Voice“ einige veritable Hits an Bord haben und mit der nette Party-Hymne „TGIF“ – inklusive leichtem AC/DC-Feeling – das Album in Feierlaune beschließen.
FAZIT: Bei weitem nicht jede Band, die sich in den letzten Monaten und Jahren wiedervereinigt hat, hat man vermisst. Die Zahl derer, die ein wirklich essenzielles Album nach dem Comeback vorgelegt haben, ist deutlich geringer – DALTON haben mit „Pit Stop“ vielleicht kein Jahrhundertwerk aufgenommen, wer aber auf typisch schwedischen Hardrock steht, der wird hier gerne eine Boxenpause einlegen.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 27.10.2014
Anders Lindmark
Bo Lindmark
Leif Westfahl
Ola Lindstrom
Mats Dahlberg
Frontiers Records
43:28
17.10.2014