Der Vorgänger zu “Night Of The Hammer” blieb ein wenig hinter den Erwartungen zurück, die man an Chris Black beziehungsweise DAWNBRINGER stellte, und wenn auf dem neuen Album zwar ebenfalls die Produktion zu wünschen übriglässt (daran kranken ja auch High Spirits), so fallen die Songs zumindest stärker aus als zuletzt.
Die Combo hat eigentlich noch nie enttäuscht, wenn es darum ging, irgendwie originellen Metal aus absolut orthodoxen Zutaten zu spielen, und da bilden die neuen Tracks keine Ausnahme. Das epische ‘Xiphias’ und ‘One-Eyed Sister’ ( zwei völlig unvergleichliche Ohrenschleifer mit folkloristischen Melodien) sowie ‘The Burning Of Home’ (textlich – wie an diesem Wortspiel zu sehen – ist Black mal wieder der Held im Metal-Feld) sind die klaren Höhepunkte des Albums, dicht gefolgt von den fast wie gute Manowar schreitenden ‘Nobody There’ und ‘Hands Of Death’.
Das schleppende ‘Damn You’ und ‘Not Your Night’ mit Blastbeats sowie Blacks alter Heiser-Stimme sind absolute Füller, ehe sich der Kopf mit ‘Funeral Child’ an einer Imitation von King Diamond versucht (als hätten wir das bei all den ATTICs der neuen Metal-Welt gebraucht), die ihm leidlich gut gelingt. Braucht man diese drei Stücke nun wirklich nicht, versöhnt das Finale ‘Crawling Off To Die’ als längeres, melancholisches Outro wenigstens ein kleines Stück weit.
FAZIT: Durchgehend so geil wie auf “In Sickness And In Dreams” und “Nucleus” werden DAWNBRINGER anscheinend nicht mehr.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.10.2014
Chris Black
Chris Black
Chris Black, Scott Hoffman, Bill Palko, Matt Johnsen
Chris Black
Profound Lore / Cargo
39:24
24.10.2014