Auf dem Debüt der Niederländer DEFINITION OF MADMEN zeigt sich wieder einmal, welch guten Nährboden für klassischen Hardrock das Land der Tulpen und des Käses (Schluss mit den Klischees) bestellt. "Evil Lullabies" bietet elfmal bewährte Roots-Kost mit ganz leichter US-Südstaaten-Note (höre "The One Thing") und geht dabei mit wenigen Klischees über die Zielgerade.
Die Band ist auch deshalb sympathisch, weil sie es völlig unaufgeregt angehen lässt, denn richtig flott wird sie selten. Schleicher mit Blues-Note wie "Shut Down, Left Out And Broken" und "Beyond The Moon" (aufgrund seiner aufbegehrenden Augenblicke besonders hervorzuheben) markieren die Highlights der Scheibe, was der überdurchschnittlich dynamische Sound der Produktion begünstigt. Am ehesten "uptempo" sind die zufällig die neueren FOO FIGHTERS anklingen lassenden Stücke "Falling Down" und "Not My Way"
Das stoisch schreitende "Not My Way" und das bleierne "Hands Of Time" ragen neben der elegischen Ballade "Always Too Soon" (mit synthetischen Streichern versüßt) emotional heraus, während mancher Pentatonik-Nudeleintopf ("Love") eher zum Skippen animiert. Dass die beiden Sänger nicht sonderlich charismatisch tönen, verzeiht man dabei gern, denn es passt ins unaufdringliche Gesamtbild von DEFINITION OF MADMEN.
FAZIT: "Evil Lullabies" ist ein Classic-Rock-Teller, der satt macht, auch wenn er keine neuen Geschmackseindrücke bietet, was in diesem Metier ja auch nicht zwangsweise sein muss. Wer am Ende des Booms noch steht? Wissen wir immer noch nicht, aber falls DEFINITION OF MADMEN weiterhin so unbeeindruckt ihr Ding durchziehen, ist mit ihnen zu rechnen.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 03.12.2014
Mick Hup
Mick Hup, Mick Hup
Mick Hup, Mick Hup
Theo Thumper
ARR / Just For Kicks
45:56
28.11.2014