OASIS - als Vergleich? Nö, niemals! Die EAGULLS spielen keinen Brit-Pop sondern führen die Geschichte des rotzigen Punk fort; ausgefeilter als zu „Drei Akkorde für ein Halleluja“-Hochzeiten, aber mit ähnlicher Wut und Wildheit, die sie in einem Reservat ausleben, in dem JOY DIVISION ihren Bässen freien Lauf lassen, und Jungs nicht schreien. Oder doch? Sänger George Mitchell ist ein nölender Krakeeler vor dem Herrn; SO muss das sein, braucht nicht jedem zu gefallen, diese Tonlage, die stets in Gefahr gerät abzukippen in irgendwas Abseitiges.
„Tough Luck“ dürfte Robert Smith wieder in seine rauesten Jugendzeiten zurückkatapultieren, der Song müsste eigentlich ein Hit werden, so melodiös, so zärtlich, so hart, so pogotauglich. Die EAGULLS haben es raus, ihre Songs mit Shoegaze-Sinnlichkeit und komplexeren Strukturen zu unterfüttern, ohne dass man das Gefühl hat, die wummernde drei-Minuten-Punk-Schiene würde je verlassen.
FAZIT: Krachig und gut. Gefühl und Härte im Clinch. Härte gewinnt, lässt aber Gefühl unbeschädigt. Da ist ein Hämmern in meinem Kopf und mir gefällt’s.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.03.2014
Tom Kelly
George Mitchell
Mark Goldsworthy, Liam Matthews
Henry Ruddel
Partisan Records/Rough Trade
37:11
07.03.2014