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Emmure: Eternal Enemies

Stil: Deathcore

Cover: Emmure: Eternal Enemies

„This is my message to a dying world: I fucking hate you. You get what you deserve!“ An markigen Texten fehlt es „Eternal Enemy“, dem aktuellen Longplayer des US-Deathcore-Quintetts EMMURE, nicht.

Und ja, nicht nur das Cover, nein, das Gesamtkunstwerk ist ein gelebtes Klischee: die kleinkriminellen Tough Guys, tätowiert bis zur Arschritze und darüber hinaus, auf Extasy und Koks und bereit jedem die Fresse zu polieren, der sich ihnen in den Weg stellt. Man trägt Kleinkriege mit Ex-Bandmitgliedern öffentlich oder per SMS unter der Gürtellinie aus, provoziert mit schlechten Shirts und schreibt „faggot“ und „nigga“. Gewalt und Rassismus als Provokation, je nach Betrachtungsweise peinlich oder Rock-Biz.

Lässt man die abgedroschene Masche mal beiseite, machen EMMURE auch noch Musik in einem beinahe toten Subgenre und das machen sie verdammt gut. Nach dem alles vernichtendem „Wormwood“ von THE ACACIA STRAIN kam aus der Richtung nicht mehr viel spannendes, aber „Eternal Enemy“ könnte da mit seiner Kompromisslosigkeit neuen Schwung bringen.

Schon der Opener „Bring A Gun To School“, auf der CD lieber „untitled“ genannt, stresst mit Gitarrengejaule, bevor ein Gewitter aus brutalsten Breakdowns und „Fucks“ einsetzt. Und der Song soll symptomatisch für das stumpfe Massaker sein, das EMMURE auf „Eternal Enemies“ ohne mit der Wimper zu zucken durchziehen. Breakdown auf Stakkato und von vorne, kurze Schweinetöne, kleine Elektrospielereien, Gangshouts, das Album bietet alles, was das Klischee zum Klischee macht. Egal. Die Vehemenz und auch Variabilität, die EMMURE dabei an den Tag legen, ist beeindruckend. Diese steuert vor allem Großmaul Frankie Palmeri bei, der unermüdlich zwischen vielen gesprochenen Passagen und markerschütterndem verzerrten Gebrülle wechselt. Man ist sich auch nicht zu schade, in „Most Hated“ auf Hiphop zu schielen oder mit dem Rausschmeißer einen verhältnismäßig versöhnlichen Schlusspunkt hinter einem Haufen verbrannter Erde zu setzen. Dabei behält man seine von vorangehenden Veröffentlichungen bekannte Linie bei, hat aber einen wesentlich durchschlagenderen Sound als zuvor. Großes Kino.

FAZIT: EMMURE schnappen wie ein in die Enge getriebener Köter in alle Richtungen und werden sich auch weiter ewige Feinde machen. Eine Lehrstunde in Hass, Wut und Verzweiflung.

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.06.2014

Tracklist

  1. Bring A Gun To School
  2. Nemesis
  3. N.I.A. (News In Arizona)
  4. The Hang Up
  5. A Gift A Curse
  6. E
  7. Like Lamotta
  8. Free Publicity
  9. Most Hated
  10. Grave Markings
  11. Hitomi's Shinobi
  12. Rat King
  13. Girls Don't Like Boys, Girls Like 40s And Blunts
  14. New Age Rambler
  15. We Were Just Kids

Besetzung

  • Bass

    Mark Davis

  • Gesang

    Frankie Palmeri

  • Gitarre

    Jesse Ketive, Mike Mulholland

  • Schlagzeug

    Mark Castillo

Sonstiges

  • Label

    Victory Records

  • Spieldauer

    44:54

  • Erscheinungsdatum

    18.04.2014

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