„Wenn EXCESS PRESSURE eine Person wäre, dann Pamela Anderson gekreuzt mit John Rambo: Dicke Hupen und unkaputtbar.“ Gut, es gibt glücklichere Auftaktsätze für eine Bandbiografie, aber nun denn, am Ende zählen nicht salbungsvolle Worte, sondern die Musik – und da machen die Mittelfranken einen deutlich besseren Job.
Zwar ist „Too Much Pressure“ schon ein paar Tage älter, bereits erschienen Ende 2012 – was aber nichts an der Qualität der Musik ändert. Das Sextett agiert musikalisch im Power Metal, irgendwo zwischen modernen VICIOUS RUMORS (Riffs, Gesang), IRON MAIDEN (Gitarrenharmonien – auch weil EXCESS PRESSURE mit drei Gitarristen agieren) und BLIND GUARDIAN (Gesangsmelodien). An mancher Stelle klingt „Too Much Pressure“ noch ein wenig zu sehr nach Proberaum, klafft bei Sänger Maik Roth noch eine Charisma-Lücke, doch insgesamt hat man schon deutlich schlechtere Debüts gehört. Am besten klingen EXCESS PRESSURE dann, wenn sie eine etwas größere Prise Melodien und Melancholie in ihre Songs streuen („Stormbringer“, „My Life“) oder den Fuß mal ordentlich aufs Gaspedal stellen wie streckenweise in „Dream“. Das Midtempomaterial bleibt dagegen an der einen oder anderen Stelle noch in der Beliebigkeit stecken.
FAZIT: Power Metal, der seinen Namen verdient und der durchaus gute Ansätze zeigt – und der sich nicht davor scheut, auch mal ab und zu in Richtung Thrash oder moderne Töne zu schielen. Wenn die Band ihr Line-Up stabilisieren kann, darf man für die Zukunft durchaus noch etwas erwarten.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.05.2014
Ingo Schulz
Maik Roth
Daniel Knauer, Jörn Bögeholz, Hubert Panejko
Matthias Rauch
Eigenvertrieb
44:25
14.12.2012