Zurück

Reviews

Exodus: Blood In, Blood Out

Stil: Thrash Metal

Cover: Exodus: Blood In, Blood Out

Gary Holt ist einer der besten Thrash-Gitarristen und eine der wichtigsten Riff-Maschinen der Metalszene. Leider wurden seine fantastischen Riffs auf den letzten beiden Alben nicht immer in wirklich gute Songs eingearbeitet, sondern eher zusammenhanglos aneinandergehängt. Auch auf "Blood In, Blood Out" regieren nicht grade die dreiminütigen Thrash-Granaten (wobei das ja bei EXODUS sowieso eher selten der Fall war), dennoch wirkt alles etwas kompakter als auf den beiden "Exhibit"-Scheiben. Zudem ist ja bekanntermaßen der nicht unumstrittene Frontmann Rob Dukes durch Ex-Sänger Zetro ersetzt wurden - aber selbstverständlich ist auch dessen Gesang nicht grade Konsens.

Im ersten Song "Black 13" wird aber nach dem etwas eigenwilligen Intro schon klar, dass eine Stimme wie die von Zetro auf den letzten drei Alben einfach fehlte. Dukes war ein amtlicher Live-Frontmann, stimmlich aber im Studio schlicht nicht die richtige Wahl für die Bay-Area-Legende. Zugegebenermaßen fiel das aber zumindest dem Verfasser dieser Zeilen erst beim Hören des vorliegenden Werks wirklich auf. Jedenfalls stellen EXODUS bereits mit dem Opener unmissverständlich klar, wohin die Reise gehen wird. Genau wie beim nachfolgenden Titelsong regiert hier rifflastiger Thrash Metal mit dem typischen EXODUS-Feeling. Wie schon eingangs erwähnt kommen die neuen Songs deutlich besser auf den Punkt als die meisten Stücke der letzten Alben. Zwar gibt es auch Ausnahmen wie das zwar gutklassige aber etwas unspektakuläre "Collateral Damage" oder das abfallende "Numb", aber im Großen und Ganzen ist alles im grünen Bereich.

In ebenjenen fällt auch das bereits bekannte und im Vorhinein viel gescholtene "Salt The Wound" (mit Gastauftritt von METALLICA- und Ex-EXODUS-Gitarrist Kirk Hammett), das im Albumkontext deutlich mehr Spaß macht, was besonders am mitreißenden Grundriff liegt. Darüber hinaus fehlt es "Blood In, Blood Out" auch nicht an Abwechslung, denn zwischen den zahlreichen genannten Old-School-Thrash-Abrissbirnen findet man auch mal Zeit für moderner anmutende Parts ("Body Harvest"), einen wahnsinnig groovenden Midtempo-Song mit melodischen Anleihen im Refrain ("My Last Nerve") oder sogar ein kurzes Aufblitzen von NWOBHM-Erinnerungen ("Wrapped In The Arms Of Rage"). Kritisieren sollte man aber die etwas überzogene Spielzeit von mehr als einer Stunde, bei der Längen in diesem Stil kaum zu vermeiden sind.

FAZIT: EXODUS haben mit "Blood In, Blood Out" klar unter Beweis gestellt, dass mit ihnen immer noch zu rechnen sein wird und die letzten beiden Alben überboten. Hätte man hier und da noch etwas flotter zum Punkt gefunden und den ein oder anderen Song eine Nuance gekürzt, so wäre das Ergebnis noch deutlich zwingender ausgefallen. Dennoch kann und sollte man gespannt sein, was die Band mit dem zurückgekehrten Sänger noch zu leisten im Stande sein wird, wenn sie sich weiter auf ihre Stärke besinnt.

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 10.10.2014

Tracklist

  1. Black 13
  2. Blood In Blood Out
  3. Collateral Damage
  4. Salt The Wound
  5. Body Harvest
  6. Btk
  7. Wrapped In The Arms Of Rage
  8. My Last Nerve
  9. Numb
  10. Honor Killings
  11. Food For The Worms

Besetzung

  • Bass

    Jack Gibson

  • Gesang

    Steve "Zetro" Souza

  • Gitarre

    Gary Holt; Lee Altus

  • Schlagzeug

    Tom Hunting

Sonstiges

  • Label

    Nuclear Blast

  • Spieldauer

    62:14

  • Erscheinungsdatum

    10.10.2014

© Musikreviews.de