Verschiedene Herangehensweisen an das gleiche Problem:
„Wenn die Scheiße sich immer weiter auftürmt....nimm eine Knarre und beende dein sinnloses Leben (Suicidal Black Metal)
„Wenn die Scheiße sich immer weiter auftürmt....lege dich auf das weiche Gras und lass deinen Tränen freien Lauf. (Gothic Rock)
„Wenn die Scheiße sich immer weiter auftürmt....schnapp dir eine Schaufel. (Hardcore)
Der Rezensent macht keinen Hehl daraus, dass ihm Lösungsansatz drei am sympathischsten ist und EXPIRE genau diese Textzeile gleich im Opener vom Stapel lassen. Auf Album Nummer Zwei gehen die Milwaukee-Boys keine Kompromisse ein, sondern spielen lupenreinen modernen Ami-Hardcore, also rhythmischen Metal ohne Gitarren-Soli.
Und das machen sie doch recht überzeugend, schon der Groove der Kombo ist beeindruckend. Das Riffing ist simpel, aber ausreichend abwechslungsreich, um nicht als total stumpf durchzugehen, der Gesang ist übel angepisst, dürfte aber gelegentlich auch mal weniger im Vordergrund agieren. Aber EXPIRE können mehr, nämlich ihre Wut in Energie umwandeln, die durch einen extrem druckvollen und transparenten Sound den Hörer straight ins Gesicht trifft. Und dass sich alle vier Bandmitglieder ein „MWB“ für „Midwest Blood“ tätowiert haben, spricht dafür, dass sie es ernst meinen. Mit nicht einmal 25 Minuten ist die Reichweite dieser Granate allerdings sehr sehr kurz geraten.
FAZIT: Gute moderne US-Hardcore-Scheibe, die alles hat, was eine Hardcoreband braucht: Wut, Energie und Leidenschaft.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.07.2014
Caleb Murphy
Joshua Kelting
Zack Dear
Marcus Boldt
Bridge Nine Records
24:25
17.06.2014