Das zweite FEELABOUT-Album forciert den poppigen Zugang, den die Israelis an ihre Musik haben, ohne allzu glatt zu klingen. Vielmehr erinnert "There's No Way Back From What You've Learned" an die Riot-Grrl!-Posse der frühen 1990er, denn Frontfrau Roni Weinstock ist ein weiteres Mal Dreh- und Angelpunkt der Band, wo die Kompositionen nicht immer vorbehaltlos für sie einnehmen.
In den schlimmsten Fällen dienen sich FEELABOUT der Klientel von Avril Lavigne und Co. an ("The Change We Want", "Bite My Tongue"), womit sie ihre existenziellen Texte in ihrer Dringlichkeit torpedieren, wohingegen wirklich kernige Melo-Punker wie "All The Signs" oder "Alter World" das Salz in der gleichwohl nicht originellen Suppe ausmachen. Andererseits gelingt der Combo sogar etwas verhältnismäßig Unerwartetes wie die echt schöne und keineswegs kitschige Akustikballade "Take Me Back" oder das breite, fast post-rockige "Bury Me".
"Chasing Life" mit seinen rhytmisch orientierten Strophen ist neben dem entspannten Abschluss "This Is Me" das beste auf der prätentiös betitelten Platte, gerade weil es der Tagesordnung der Gruppe widerspricht.
FAZIT: Wer eine amerikanisch orientierte Pop-Punk-Band aus Israel braucht - bitte. FEELABOUT sind eigentlich nicht schlechter als die Erfinder, aber nach zwei Platten ebenso entbehrlich, weil sie alles gesagt haben. Sollte man nicht genug von Hits der ständig gleichen Machart bekommen können, darf man aber mit "There's No Way Back From What You've Learned" warm werden.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.08.2014
Nitzan Eisenberg
Roni Weinstock
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G Records / Rough Trade
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29.08.2014