Diese Finnen sind die direkten Nachfolger der Crossover-Thrash-Wegweiser CRO-MAGS und CARNIVORE. Wie bei deren Klassikern aus den 80ern lässt der Sound auch auf FORESEENs Debüt "Helsinki Savagery" zu wünschen übrig. Es scheppert und kracht, plötzlich rutschen die Gitarren in den Hintergrund. Das ist wahrscheinlich gewollt und stört nicht, sondern klingt schön ehrlich.
Nach dem wenig spektakulären Instrumental-Intro "Slam Savagery" legen FORESEEN mit "Death Injection" so richtig los, und siehe da - es sind die Vocals, die diese Band aus der Masse herausheben. Shouter Mirko Nummelin klingt, als würde er seinen eigenen Mund essen, während er alles extrem hasst. Wenn sich dieses megafiese Gepöbel auch noch mit Gang-Shouts abwechselt, bleibt keine Fensterscheibe heil. Fuck the system! Fuck you!! Fuck!!!
Wenn nicht gerade die ganze Band im Chor pöbelt, bleiben die Songs trotz Mirkos Vocals etwas schal. So sind es die Tracks mit der Extraportion Aggressivität, die hervorstechen, und die befinden sich komischerweise eher am Ende: "Delusion of no Consequence", "Both Sides Lose" und "Paving the Way" sind akustische Nagelbomben, die noch den konservativsten Stinker davon überzeugen könnten, dass die Gesellschaft verrottet ist. Angepisst und energiegeladen ist zwar das ganze Album, aber instrumental passiert hier einfach zu wenig Spannendes.
FAZIT: Klassisches Zweidrittel-Album: Macht Spaß und reicht für einige Durchgänge, ist aber kein großer Wurf. Vielleicht wird das noch - die Band ist jung.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.11.2014
Tatu Kuisma
Mirko Nummelin
Erkka Korpi, Lauri Martiskainen
Mårten Gustafsson
20 Buck Spin
36:44
25.11.2014