Nach längerer Pause treten diese Braunschweiger ein zweites Mal in den Ring und bieten sorgfältig austarierten, wenn auch nicht originellen Melodic Death Metal, wie ihn heute eigentlich gar keiner mehr spielt. Dabei hätte man angesichts des Covers zuerst auf Retro-Thrash getippt.
Sicher, auch FOREVER IT SHALL BE sitzen auch neumodischen Stakkato-Nichtigkeiten auf, komponieren aber hörbar auf melodische Hooks hin, die weit weniger blass anmuten als Grunzer Alexander, der sich mitunter an halb klaren Ausdrucksformen versucht und dabei nicht minder egal klingt. Die schwelgerischen Refrains ("The Great Destroyer") nehmen für die Gruppe ein, gleichwohl sich manche Stücke gerade deshalb austauschen lassen, aber das mag auch daran liegen, dass man das alles schon ungleich spritziger gehört hat. Als Freund einseitiger Musikkost kann man allerdings mit Stoff auf diesem gehobenen Niveau alt werden, so man zwischen alter und neuer Schule (die Gruppe mutet durchaus Core-kompatibel an) nichts weiter braucht.
Highlights findet man auf der flinken Seite ("We're In Hell" und "Savages") sowie im schwerfälligen "The Rambler" und dem besonders eingängigen Abschluss "The Rapture", Überraschungen keine.
FAZIT: Okayes, ehrlich produziertes Album, das ein bisschen nach späten Neunzigern klingt, als in Schweden langsam der Ofen ausging. Fiebriger Dödsmetal-Sturm-und-Drang ist nicht das Ding von FOREVER IT SHALL BE, aber wo sich andere "weiterentwickeln" gehen diese Deutschen in Zukunft ja vielleicht zurück ...
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 10.10.2014
Lasse Jahn
Alexander Sobczak
Maic Hanse, Patrick Matyssek
Mathias Holler
Kernkraftritter
46:26
10.10.2014