Komischer Bandname, wobei wohl nicht mehr ganz unbekannt, schließlich datiert die Bandgründung der Schweden bereits auf das Jahr 1992, der bisher drei Longplayer folgten. Mit „Gates Of Rome“ soll jetzt nach längerer Pause die bisher wohl dennoch recht übersichtliche Karriere von [GæLERI] fortgesetzt werden.
Damit es das Quartett dabei diesmal etwas weiter über ihre Landesgrenzen hinaus schafft, sollte es da draußen möglichst noch viele Bewunderer von Bands wie den alten EUROPE geben, die für [GæLERI] durchaus konkret als Orientierung gedient haben können. Das liegt nicht zuletzt auch an der sanften Stimme von Anders Vidhav, der einem Joey Tempest in Songs wie „Queen Of Time“, „Entertain You“ und „Time Has Come“ mitunter ganz schön nahekommt. Auch die Gitarrenarbeit ist für die Stilart, dicht am AOR, ähnlich präsent. An die Hitqualitäten ihrer Landsmänner kommen sie dabei aber nicht heran, wobei: eine auf den Reim setzende Nummer wie „One Touch“ hätte in den Achtzigern parallel zu „Carrie“ durchaus was reißen können.
Während „Ready Or Not“ rockig-beschwingt den Reigen eröffnet und sich das Keyboard bei dem etwas zu langgezogenen „Queen Of Time“ ansatzweise (aber nicht sehr originell) LED ZEPPELINs „Kashmir zunutze macht, fahren die gestandenen Herren auch schon mal die ganz sanfte Tour. Das abgesehen von der solierenden Gitarre lahme „Wannabe“ ist dabei ganz schön abgeschmackt, die etwas bessere Herz-Schmerz-Vorstellung nennt sich „One Step Closer“.
Unter dem Strich halten die Songs einen guten Standard und erfahren durch den hintergründigen Keyboardeinsatz ein gewisse Opulenz (wenn auch nicht die der vermeintlichen Vorbilder), kommen aber zu selten richtig aus dem Quark, um die Aufmerksamkeit des Hörers dauerhaft hoch zu halten.
FAZIT: Typischer Melodic Hardrock aus Schweden, kompetent und erwachsen, aber wenig auffällig - zumal es einfach zu viele interessantere Alternativen gibt.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.11.2014
Jonas Andersson
Anders Vidhav
Niklas Rollgard, Anders Vidhav
Anders Vidhav
Patrik Borgkvist
TBM Records
40:43
31.10.2014