Alles kommt irgendwann wieder. Was für die Mode gilt, trifft erst recht auf die Musik zu, und da ist es kein Wunder, dass nicht nur der klassische Hardrock derzeit ein veritables Revival erlebt, sondern auch melodischer Hardrock durchaus wieder en vogue ist. Glücklicherweise nicht nur vorangetrieben von altgedienten Recken, sondern auch von Jungspunden wie den Schweden H.E.A.T, die mit „Tearing Down The Walls“ bereits ihr viertes Werk veröffentlichen.
Im Vergleich zu „Freedom Rock“ und „Address The Nation“ hat sich nur wenig geändert, im Mittelpunkt stehen immer noch stadionkompatible Refrains, erstklassige Hooks und ganz viel Melodie. Der größte Unterschied ist vielleicht der, dass sich die Band ein Stück weit in Richtung Massenkompatibiliät geöffnet hat. Ist der Opener „Point Of No Return“ noch ein klassischer Melo-Rocker mit Punch und Schmackes, bringt schon „A Shot At Redemption“ eine gehörige Prise BON JOVI ins Spiel – was dem Song aber nichts von seiner Klasse und Eingängigkeit nimmt. Im Laufe der Scheibe pendeln die Skandinavier dann zwischen härteren, treibenden Nummern („Inferno“, „Enemy In Me“), wunderbaren Balladen (Titeltrack, „All The Nights“) und Songs mit unverhohlenem Pop-Appeal – „Mannequin Show“ bietet neben FAIR-WARNING-Gitarrenklängen auch eine eindeutige Britney-Spears-Melodie im Refrain, „We Will Never Die“ zitiert „Black Velvet“ von Alannah Myles, „Eye For An Eye“ könnte auch von JEFFERSON STARSHIP sein.
FAZIT: Es ist heutzutage keine Seltenheit, dass man bei einem neuen Album stets das Gefühl hat, dass man das Gehörte irgendwo anders bereits gehört hat, doch nur wenige schaffen es, dieses Gefühl so charmant und gute Laune verbreitend zu vermitteln wie H.E.A.T. Melodic Rock ist am Leben – auch dank dieser Band.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 15.04.2014
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45:08
11.04.2014