Aus Las Vegas muss nicht zwangsläufig das große Rocktheater kommen. Auch wenn im Spielerparadies in der Wüste Nevadas alles eine Spur greller, bunter und (pseudo)fröhlicher zugeht: Mit diesem aufgesetzten Image haben HEAVY HONEY auf „Crushing Symphony“ so rein gar nichts am Hut.
Stattdessen gibt es latent düsteren, aber grundehrlichen Hardrock, der sowohl große Momente des 70er-/80er-/90er-Jahre-Rocks zelebriert – KISS, ALICE COOPER oder die GUNS’N’ROSES mögen da als Vergleichsmomente herhalten –, der sich aber auch durchaus modernen Tönen der Sorte ALTER BRIDGE oder ALICE IN CHAINS nicht komplett verschließt und – mit Blickrichtung auf das US-Radio sicherlich nachvollziehbar – auch mit Mainstreamkapellen der Sorte NICKELBACK kokettiert. Mit Frontmann London Mace hat man eine außergewöhnliche Stimme an Bord, die sowohl die bluesige Komponente als auch simple, straighte Hardrock-Songs mit höherer Geschwindigkeit bestens transportiert. Überhaupt: So richtig in eine Schublade stecken lassen sich die Las-Vegas-Rocker nicht, zwischen düsterer, schwer riffender Melancholie über poppige, eingängige Hits bis hin zu aggressiven Uptempo-Songs deckt man eine große stilistische Palette ab. Nur, und das mag man ebenfalls zu ihren Gunsten auslegen, die typische Schmachtballade ist nicht an Bord.
FAZIT: Bodenständig, sympathisch, abwechslungsreich: HEAVY HONEY bieten auf „Crushing Symphony“ einen feinen Mix aus verschiedenen Hardrock-Epochen und –Stilen.
Punkte: 9/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 04.06.2014
Pedro Sison
London Mace
Rich Burnett, London Mace
Dust On The Tracks
46:00
16.05.2014