Mit ihrer dritten Veröffentlichung sind die Australier HEMINA definitiv Label reif, und wer zeitgenössischen Prog Metal schätzt, sollte ihnen Aufmerksamkeit schenken. Die Gruppe aus Sydney erinnert in ihrer futuristischen Anmutung an ihre Nachbarn BREAKING ORBIT, setzt aber noch stärker auf eingängige Refrains, die zuweilen gemischtgeschlechtlich vorgetragen werden und aus der klassischen Ecke (FATES WARNING etc.) zu kommen scheinen.
Davon zeugen vor allem die Halbballade ‘Soulmates’, das emotionale Wechselbad "Promise" und der Ohrwurm "Nightlives" zu Beginn. Der Spagat zwischen den Polen Alt und Neu gelingt der Band bei unaufdringlicher Produktion (keine aufgeblasenen Drums und Gitarren) trefflich.
"Freedom" verbindet archaische Synth-Solos mit Djent-Rhythmik und aggressiven Chören (Devin Townsends “Ziltoid” lässt derbe grüßen), womit es dem jazzig zarten "Lust" gegenübersteht. Im finalen Epos "Otherworldly" lässt HEMINA-Kopf Douglas Skene alle Fäden zusammenlaufen.
FAZIT: So bleibt Progressive Metal am Puls der Zeit, ohne zeitgeistig und damit nur beschränkt haltbar zu werden.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.11.2014
Jessica Martin
Douglas Skene, Mitch Coull, Jessica Martin
Douglas Skene, Mitch Coull
Phill Eltakchi
Eigenvertrieb
43:39
19.08.2014