Zurück

Reviews

Hirax: Immortal Legacy

Stil: Thrash Metal

Cover: Hirax: Immortal Legacy

Die Bandgeschichte von HIRAX wird in jedem Review neu aufgerollt. So selten, wie die Thrash-Urgesteine mit einem Album um die Ecke kommen, ist das aber jedes Mal berechtigt. In den 30 Jahren seit der Gründung von HIRAX ist "Immortal Legacy" erst das fünfte Album. Früher waren vor allem ständig wechselnde Bandmitglieder für die langen Veröffentlichungspausen verantwortlich, nach dem letzten Album wurde jedoch nur ein Gitarrist ausgewechselt – weiß der Geier, weshalb es wieder so lange gedauert hat.

Es gibt mit Sicherheit ein paar Leute, die HIRAX seit "El Rostro de la Muerte" (2009) nicht vergessen haben. Für die hat sich das Warten auf den Nachfolger gelohnt: Die Band ist in Topform und hat mit "Immortal Legacy" ein Album ohne Durchhänger eingeprügelt. In die Top-Liga werden HIRAX nicht mehr aufsteigen, aber sie können zumindest der neuen Generation zeigen, wo der Thrash-Hammer hängt – vor allem dank Frontmann Katon W. de Pena.

Gerade neuere Thrash-Bands konzentrieren sich auf die Fließbandproduktion von Gitarrenriffs, die Vocals sind Nebensache. In einem Genre, das sich kreativ erschöpft hat, kann ein fähiger Sänger aber noch eine Menge herausreißen. Das beweisen die alten Herren, die ihr Handwerk noch von MAIDEN und PRIEST gelernt haben: Chuck Billy von TESTAMENT, Steve Souza von HATRIOT (früher EXODUS), oder eben Katon W. de Pena, dessen Stimme an die von Bobby Blitz (OVERKILL) erinnert.

Im Power Metal wären für de Pena keine Lorbeeren zu holen, doch der Highspeed-Thrash von HIRAX profitiert gerade davon, dass die Gesangsleistung nicht immer perfekt ist. "Immortal Legacy" klingt so spontan und energiegeladen wie die Glanztaten der Achtziger. Nur an der Produktion hätte man noch etwas feilen können: Das Schlagzeug klappert wie leere Pappschachteln und de Penas Stimme ist teilweise so schlecht abgemischt, dass von der Durchschlagskraft, die sie in anderen Momenten entwickelt, nicht viel zu spüren ist. Andere werden sich über diese Mängel freuen, weil sie so schön nach dem Underground klingen, in dem HIRAX seit jeher zuhause sind.

FAZIT: Wenn das nächste Album so stark ist wie dieses, dürfen HIRAX sich ruhig wieder fünf Jahre Zeit lassen.

Punkte: 13/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.02.2014

Tracklist

  1. Black Smoke
  2. Hellion Rising
  3. Victims of the Dead
  4. Thunder Roar, The Conquest, La Boca de la Bestia - The Mouth of the Beast
  5. Earthshaker
  6. Tied to the Gallows Pole
  7. Deceiver
  8. Immortal Legacy
  9. S.O.W.
  10. Violence of Action
  11. Atlantis (Journey to Atlantis)
  12. The World Will Burn

Besetzung

  • Bass

    Steve Harrison

  • Gesang

    Katon W. de Pena

  • Gitarre

    Lance Harrison, Mike Guerrero

  • Schlagzeug

    Jorge Iacobellis

Sonstiges

  • Label

    Steamhammer

  • Spieldauer

    38:02

  • Erscheinungsdatum

    24.02.2014

© Musikreviews.de