Neuer Keyboarder, alter Bassist, zehnte Scheibe ... und alle loben „The Road Of Bones“ über den grünen Klee, was diesem Rezensenten weitgehend schleierhaft bleibt. IQ haben ein für sie typisches Album eingespielt, das dem unterkühlen Neo Prog von britischen Gestaden allzu gerecht wird.
Peter Nicholls ist immer noch ein aufwühlender Geschichtenerzähler, doch die Musik von IQ wird im Leben nicht mehr so nahbar wie auf „Tales From The Lush Attic“, sondern lässt sich vielmehr zu häufig vorhersehen, gerade auch im Vergleich zum aktuellen Geschehen innerhalb der erfreulich heterogen gewordenen Szene, in der dieser Sound schon beinahe wie aus der Zeit gefallen klingt. Eher der härteren Gangart zugetane Hörer beginnen mit dem schweren 'From The Outside In' und erfreuen sich am weiterhin düsteren Ton der Band.
Die poppige Ballade 'Ocean' ist in jedem Fall ein relativer Stinker, wie man sie zumindest als nicht betriebsblinder Szenefreund schon seit Fishs Weggang von Marillion von keiner Genre-Band mehr hören will, und ansonsten sind es speziell die Misstöne, die Spannung erzeugen, nicht zuletzt im fabelhaften Titelstück mit seinem bleiern dramatischen Ende. Das Mammut 'Without Walls' fängt mit technoiden Loops an, wird dann ein getragener Riffer mit Orgel-Tuschs, ehe sich IQ auch eingedenk dissonanter Wirbel in Raserei spielen – mehr hiervon bitte ...
FAZIT: ... und weniger Tagesordnung, die es auch auf der Fassung des Albums als Doppel-CD in zu hoher Dichte gibt. Prog schmort im eigenen Saft, der lange nicht so gut schmeckt, wie es das Gros der Rezensionen zu "The Road Of Bones" weismachen möchte.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.05.2014
Tim Esau
Peter Nicholls
Mike Holmes
Neil Durant
Paul Cook
Giant Electric Pea
53:06
09.05.2014