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JJ & The Acoustic Machine: Somewhere Between Saturday And Sunday

Stil: Acoustic-Country-Folk-Rock

Cover: JJ & The Acoustic Machine: Somewhere Between Saturday And Sunday

JJ & THE MACHINE besitzen ‚street credibility‘, im wahrsten Wortsinne, präsentieren sie ihre Songs doch Live und in Farbe auf den Straßen Kölns (und anderswo?). Mit „Somewhere Between Saturday And Sunday” ging’s rein ins Studio und wieder raus, ohne die Songs mit allerlei Produktionsmätzchen aufzupeppen.

JJ & THE MACHINE spielen eine freundliche Mischung aus Country, Folk und Rock, oft geprägt von Banjo und/oder Mandoline. Der akustische Bass liefert das passende Fundament, das Schlagzeug wird eher gestreichelt als geschlagen. Gelegentlich gesellen sich Tasteninstrumente, Mundharmonika und bei den stärksten Songs („Right Now I Got…“, „Countysides & Offices“) Julius Heher an der Posaune hinzu. Sänger Jost Schiefer erinnert ein wenig an WATERBOY Mike Scott, was der Musik rauen Charme verleiht.

Wer mag, kann nach den „Punk-Wurzeln“ der Musiker suchen, und wenn er sie findet ein kleines Bäumchen draus ziehen. Laut Presse-Info erzählt die Band „Geschichten von Liebe, Tod, Whiskey und anderen essentiellen Dingen des Lebens“. Liebe und Whiskey lassen wir durchgehen, aber der Tod muss ein recht harmloser Geselle sein, wenn die Musik ihn zum Thema haben sollte. Von Essentiellem ganz zu schweigen.

Auf „schöne und eingängige Melodien“ verweist das Beiblatt ebenfalls und hat diesmal völlig recht. Mit der Betonung auf „eingängig“ und Einschränkung bei „schön“. Songs wie das euphorische Titellied, gleich an zweiter Stelle, gehen einem nach mehrmaligen Hören in ihrer Schunkelseligkeit und Worthülsen á la „She is music, she is beauty, she is love“ ziemlich auf den Keks. Nicht so, dass man das Album gleich in die Ecke schmeißen möchte, aber zum Augenverdrehen und Skippen reicht es.

Doch keine Bange, die bewegenderen Songs kommen eh in der zweiten Hälfte (mit Ausnahme des banalen Mitwippsongs „Don’t Take Me Home“). Gerade wenn es etwas opulenter oder besinnlicher zugeht, weiß die Musik zu gefallen. Komplexität und Nachdenklichkeit tun JJ & THE MACHINE gut, hätte ruhig etwas mehr von Beidem sein dürfen. Sowohl musikalisch wie lyrisch.

FAZIT: Konzentriert sollte man "Somewhere Between Saturday And Sunday” nur in homöopathischen Dosen zu sich nehmen; als beiläufiger Begleiter durch trübe Tage besitzt das weitgehend mit akustischen Instrumenten eingespielte Album, von wenigen schlagerhaften Simplizitäten abgesehen, Herz und Schmackes.
PS.: Warum muss ich beim Opener „Boatmen“ immerzu an den STYX denken? Werde mal ein Boot zu Wasser lassen um dahinterzukommen.

Punkte: 9/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.01.2014

Tracklist

  1. Boatmen
  2. Somewhere Between Saturday And Sunday
  3. The Tale
  4. FYAD
  5. She’s Gone
  6. Front Porch Lights
  7. Right Now I Got…
  8. Countysides & Offices
  9. Don’t Take Me Home
  10. I Will Say Goodbye Tonight
  11. An Astronaut’s Lullaby
  12. Slowly
  13. Anywhere Else

Besetzung

  • Bass

    Christoph Bormann, BenTai Trawinski

  • Gesang

    Jost Schiefer, Sven Jungbeck, Nico Stallmann

  • Gitarre

    Sven Jungbeck, Jost Schiefer

  • Keys

    Jost Schiefer

  • Schlagzeug

    Nico Stallmann

  • Sonstiges

    Jost Schiefer, Sven Jungbeck, Marcus Callejon, Julius Heher

Sonstiges

  • Label

    Out Of My Mind Records

  • Spieldauer

    55:36

  • Erscheinungsdatum

    31.01.2014

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